An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!
1. Manuel Ostermann, CDU-Mitglied und stellvertretender Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), ist in vielen Medien präsent, um dort gegen Linksextreme und Ausländer zu wettern. Allerdings nimmt er es dabei mit der Wahrheit nicht ganz so genau – was natürlich für einen Rechtsradikalen nicht weiter verwunderlich ist. In einem 13-minütigen Bericht von Kontraste (rbb) wird gezeigt, wie Kollegen einer anderen (und größeren) Polizeigewerkschaft sowie ein Kriminologe Ostermanns Aussagen widersprechen, zudem werden vier Beispiele aus seinem Buch vorgestellt, in denen er ziemlich offensichtlich gelogen hat. Dazu befragt, gibt Ostermann keine Antwort. Auch typisch für Rechtsradikale. In jedem Fall beschädigt dieser mediengeile Typ den Ruf der Polizei nachhaltig. Und bietet rechtem Pack genau das Futter, was sie haben wollen. [Karl]
2. Während rechte Politiker und Polizisten immer wieder von der Gefahr des Linksextremismus schwadronieren, nimmt die Zahl der rechtsextremen Straftaten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen massiv zu – und zwar um mehr als 100 % im Vergleich von 2024 zu 2020, wie aus einer Meldung der Frankfurter Rundschau hervorgeht. Dabei treten nicht nur Jugendorganisationen von rechtsextremen Parteien als Motivatoren für junge Menschen auf, um rechtsextrem zu werden, sondern auch Gruppierungen wie „Deutsche Jugend voran“ oder „Jung & Stark“, über die sich junge Menschen dann, oft auch via Social Media, radikalisieren und so später zu Straftätern werden. Und was macht die schlechteste Bundesregierung aller Zeiten angesichts dieser bedenklichen Entwicklung? Die hat natürlich mal wieder überhaupt keinen Plan. [Karl]
3. Ein Artikel im Geo befasst sich mit den Auswirkungen von Social Media auf Mädchen und junge Frauen. Und das sieht meistens nicht allzu gut aus. Zwar gibt es auch Communitys, in denen sich produktiv ausgetauscht werden kann, aber aufgrund von unrealistischen Schönheitsidealen, verbunden mit Bodyshaming-Kommentaren anderer, und Fake News wird das Selbstbewusstsein gerade von Mädchen oft sehr zusammengestaucht. Dazu kommen dann noch antifeministische Trends wie dieser TradWives-Schwachsinn, der Frauen auf eine Hausfrauenrolle reduziert, und schon erweisen sich Instagram, TikTok und Co. zunehmend als gefährliche Schlangengrube für junge Frauen. Hier wäre also die Vermittlung von Medienkompetenz schon im frühen Schulalter extrem wichtig. [Karl]
4. Christian Stöcker präsentiert in seiner Kolumne auf Spiegel Online zehn Fakten zu den aktuellen Veränderungen des globalen Energiesystems. Und die haben es in sich, zeigen sie doch, dass erneuerbare Energien fast überall auf der Welt massiv auf dem Vormarsch sind. Na ja, in den USA unter dem Faschisten Trump nun nicht mehr, und auch die schlechteste Bundesregierung aller Zeiten gibt sich alle Mühe, viele Subventionen in veraltete Technik zu stecken und Zukunftsweisendes auszubremsen. Das ist im Interesse von Energiekonzernen, der Autoindustrie und Springer, aber wird sich nicht nur schlecht auf den Klimaschutz auswirken, sondern auch auf die deutsche Wirtschaft. Und hinterher heißt es dann vermutlich wieder, dass „die Linksgrünen“ schuld sein sollen … [Karl]
5. Polizisten verprügeln grundlos Menschen und konstruieren später dann angebliche Straftatbestände der Malträtierten, um ihre Verhalten zu rechtfertigen. Das kommt leider immer mal wieder vor und wird oft nicht geahndet. Anders laut einem Artikel von ZDF heute nun in Frankfurt, wo gegen 21 Polizisten ermittelt wird, die genau so vorgegangen sein sollen bzw. dieses Vorgehen als Vorgesetzte gedeckt und nicht gemeldet haben. Natürlich sprechen nun vonseiten der Politik und des Polizeipräsidiums wieder alle von Einzelfällen, aber wie eingangs schon geschrieben: Das kommt dafür dann doch etwas zu häufig vor. Bleibt zu hoffen, dass die Schläger in Uniform diesmal wenigstens deutliche Konsequenzen zu spüren bekommen. [Karl]
6. Auch in der CDU gibt es vereinzelt noch aufrechte Demokraten. Einer davon ist Dirk Tangemann aus Hamburg – und der ist jetzt, wie aus einem Artikel der Frankfurter Rundschau hervorgeht, aus der CDU ausgetreten, weil er den Kurs sowohl seines Landesverbandes als auch der Bundespartei nicht mehr mittragen kann. Die Vorwürfe überraschen dabei keineswegs: Populismus, unverantwortliche Energiepolitik, mangelhafte Kommunikationsfähigkeit und Anbiedern an die AfD. Wäre schön, wenn man bei der SPD auch so viel Rückgrat hätte und nicht jeden Mist der Merz-CDU mittragen würde. [Karl]
7. Zohran Mamdani mischt gerade das Politestabilshment in den USA ganz gut auf. Der 33-jährige Muslim bezeichnet sich selbst als demokratischen Sozialisten im Sinne von Bernie Sanders und könnte am 4. November zum Bürgermeister von New York gewählt werden. Ein Artikel auf tagesschau.de schildert die Aufbruchstimmung, die Mamdani vor allem bei jungen New Yorker entfacht. Allerdings sehen nicht nur die Konkurrenten von den Republikanern, sondern auch das eigene Parteiestblishment der Demokraten den jungen Shootingstar sehr kritisch. Kein Wunder, die haben ja 2016 auch mit allen fiesen Tricks einen Präsidentschaftskandidaten Sanders verhindert, sodass Hillary Clinton dann absehbar gegen Donald Trump verlieren konnte. Bleibt also zu hoffen, dass Mamdani etwas frischen Wind in die verkrusteten Strukturen der Demokratischen Partei bringt. [Karl]
8. Ein Bürgermeisterkandidat in Potsdam baut seinen Wahlkampf auf Grünen-Bashing auf und verliert dann haushoch gegen eine parteilose Gegenkandidatin. Eigentlich keine besonders große Sache, allerdings ist, wie einem Artikel der Frankfurter Rundschau zu entnehmen ist, der Verlierer nicht bei der CDU oder gar AfD, wie man aufgrund des populistischen Dumpfbackenslogans „Verlässlichkeit statt grüne Experimente“ (wobei es „grüner“ heißen müsste, um die Peinlichkeit noch ein bisschen zu steigern) meinen könnte, sondern bei der SPD. Und trotz der Unterstützung von vielen prominenten Parteikollegen (aber auch Kritik von den Jusos) hat Potsdam nun zum ersten Mal seit 1990 keinen SPD-Bürgermeister mehr. Bezeichnend für den derzeitigen armseligen Zustand der Sozen. [Karl]
9. Nun ist es so weit: Der „Global Tipping Points Report 2025“, der von 160 Wissenschaftlern von 87 Institutionen aus 23 Ländern erstellt wurde, sieht einen ersten Kipppunkt der globalen Klimas erreicht – das Absterben der Warmwasserkorallenriffe. So ein Kipppunkt bedeutet, dass eine Entwicklung eintritt aufgrund des Klimawandels, die danach nicht mehr rückgängig gemacht werden kann und zudem weitere Auswirkungen auf den Klimawandel hat. Weitere solcher Kipppunkte, die in einem Artikel von Spektrum.de genannt werden, sind beispielsweise das Absterben das Amazonasregenwaldes, das Abtauen des grönländischen und antarktischen Eisschildes und das großflächige Auftauen des Permafrostbodens. Und das steht uns auch bald alles ins Haus, denn die Erderwärmung wird nach wie vor nur unzureichend gebremst. [Karl]
10. René Benko, Immobilienunternehmer und Pleitier, steht in Österreich vor Gericht. Seine unternehmerischen Kapriolen haben nämlich einen Schaden von mehreren Milliarden Euro bei Investoren angerichtet – was an sich noch nicht strafbar ist. Allerdings hat Benko dabei wohl nicht nach den Regeln gespielt und einige Gesetze gebrochen. Dieser Prozess ist nun allerdings laut einem Artikel in der taz erst mal der Auftakt des ganzen Verfahrens, damit Benko aus der Untersuchungshaft zunächst in normale Haft überführt werden kann. Danach dürften dann die richtig großen Brocken verhandelt werden, die Benko auf dem Kerbholz hat. Das verlorene Geld dürften allerdings diejenigen, die sich von Benko blenden ließen, nicht zurückbekommen. [Karl]
11. So halten es Rechtsradikale mit der Meinungsfreiheit, die sie ja immer bedroht sehen, wenn sie mal Widerspruch bekommen: Sie schaffen sie ab. Kann man gerade in den USA mal wieder beobachten, denn das Außenministerium des Trump-Regimes hat nun, wie aus einer Meldung von ntv hervorgeht, sechs Menschen das Visum entzogen, weil die sich nicht so über den Tod des rechtsextremen Aktivisten Charlie Kirk geäußert haben, wie man es gern hätte, indem er als Faschist oder eben jemand, der rassistische sowie fremden- und frauenfeindliche Rhetorik verbreitet hat. Ein Grund mehr, nicht in die USA zu reisen. [Karl]
12. Donata Künßberg plädiert in einem Artikel in der taz dafür, dass im Grundgesetz ein Recht auf analoges Dasein verankert werden sollte. Der Anlass für diese Überlegung: Werner Herzog, ein erklärter Gegner von Smartphones und Befürworter des Analogen, musste sich kürzlich dann doch so ein Gerät zulegen, weil er an einem Drehort sonst sein Auto nicht auf einem Parkhaus herausbekommen hätte. So wird der Anpassungsdruck auf Menschen, die der zunehmenden Digitalisierung eher skeptisch gegenüberstehen, immer größer. Es ist also dringend an der Zeit, gesetzlich zu verankern, dass man auch ohne Digitalzwang voll umfassend leben können muss. [Karl]
13. Mit einem sehr heiklen Thema befasst sich ein Artikel von ZDF heute, und zwar mit der missbräuchlichen Überwachung von Menschen. Dazu haben Journalisten die Firma First Wap aus Indonesien auf einer Messe kontaktiert und sich als Interessent für deren Überwachungssoftware ausgegeben. Was sie dann dort gesagt bekamen, unterschied sich komplett von den Äußerungen, die dann getätigt wurden, als der Journalist sich enttarnte. Mit der Software „Altamides“ sollen eigentlich Sicherheitsbehörden ausgestattet werden, um Verbrechen zu verhindern, aber offensichtlich kommt das auch ganz anders zur Anwendung bei Personen, die irgendjemandem mit hinreichen viel Geld unbequem sind. Woran man wieder sieht, welche Gefahren die immer weiter ausufernde digitale Überwachung so mit sich bringt. [Karl]
14. Korbinian Frenzel stellt in einem Gastkommentar in der taz sechs Ideen vor, wie der politische Journalismus wieder konstruktiver werden können. Denn nicht nur die Politik muss Anforderungen gerecht werden, sondern das gilt auch für Journalisten, die nur zu gern über jedes Erregungsstöckchen springen, was ihnen hingehalten wird. Damit befeuert man aber eher undifferenzierte und wenig konstruktive Debatten, sodass hier ein Umdenken bei der schreibenden Zunft durchaus wünschenswert wäre. In jedem Fall interessantes Ansätze, die Frenzel da präsentiert. [Karl]
15. Der Journalist Arndt Peltner lebt seit 29 Jahren in den USA und bietet in einem Artikel in der Wiener Zeitung einen interessanten Einblick in das, was in den USA seit neun Monaten passiert. Da übernahm nämlich Donald Trump zum zweiten Mal die Präsidentschaft, und seitdem verändert sich das ganze Land radikal. Rechte werden beschnitten, Freiheiten werden abgeschafft – alles so, wie es im rechtsextremen Programm „Project 2025“ der Heritage Foundation beschrieben wurde. So haben die USA mittlerweile immer weniger mit dem Land zu tun, das Peltner lieben gelernt hat – und er hat sehr konkrete Befürchtungen, dass ein Abrutschen in den Faschismus nicht mehr zu verhindern sein könnte. Bedrückend! [Karl]
16. Wenn AfD-Politiker auf einer Gedenkveranstaltung zur Befreiung von Auschwitz auftauchen, ist das an sich ja schon absurd genug. Und so ist es dann auch nicht verwunderlich, dass ein Stadtverordneter der Blaubraunen bei genau so einem Anlass in Strausberg (Brandenburg) nach einem Streit mit anderen Teilnehmern erst eine andere Person schubste und dann ein Messer zog. Deswegen ist der mittlerweile aus der AfD ausgetretene Nicolai Schirocki laut einem Artikel in der taz auch gerade zu einer Geldstrafe von 70 Tagessätzen verurteilt worden. Einer seiner ehemaligen Parteikollegen spielte den Vorfall vor Gericht auch noch herunter, und die parteilose Bürgermeisterin will auch weiterhin Blauzis zu derartigen Veranstaltungen einladen, da man ja doch so gut mit denen zusammenarbeiten würde. Na denn … [Karl]
17. Die Gaslobbyistin Katherina Reiche (CDU), im Nebenjob Wirtschaftsministerin der schlechtesten Bundesregierung aller Zeiten, hat gerade die Heizungsbauer ziemlich derb brüskiert: Sie hat nämlich deren jährliches Branchentreffen einfach spontan links liegen lassen, obwohl sie schon vor Monaten ihre Teilnahme zugesagt hat. Da die Ausrede sehr flach ist („Termingründe“), wurde ihr parlamentarischer Staatssekretär bei der Veranstaltung ausgebuht, wie ein Artikel auf t-online schildert. Durch das Hickhack der Bundesregierung in Bezug auf das Gebäudeenergiegesetz kriselt es bei den Heizungsbauern nämlich kräftig, sodass die sich nun durch das offensichtliche Desinteresse von Reiche reichlich verschaukelt vorkommen. [Karl]
18. Die schlechteste Bundesregierung aller Zeiten hat ja groß getönt, dass man bis zu 30 Milliarden Euro auf Kosten der Ärmsten einsparen will durch die Reform des Bürgergeldes. Wenig überraschend ist das wohl nur heiße Luft gewesen, denn der ganze Fez inklusive Diffamierung von Bürgergeldempfängern wird wohl laut einer Meldung des Handelsblatts nur etwa 100 Millionen Euro an Einsparungen bringen. Da kommt ja der Verdacht auf, dass man bei der CDU entweder so gar nicht rechnen kann und null Ahnung von Wirtschaft hat oder aber bewusst log, um das Ganze vor allem deswegen zu machen, damit man im Sinne des Teile-und-herrsche-Prinzips die Leute wieder schön gegeneinander aufwiegelt. [Karl]
19. In Hamburg zeigte gerade der AfD-Abgeordnete Norbert Jordan in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte, warum das A im Namen seiner Partei für „Abschaum“ stehen sollte: Er kommentierte, wie aus einer Meldung des NDR hervorgeht, die Rede einer an Krebs erkrankten Linken-Politikerin so laut, dass es etliche andere hören konnten, mit den Worten: „Der Krebs wird es richten.“ Und mit solchem Pack soll man noch ansatzweise anständig umgehen? Och nö … [Karl]