Interessantes aus KW 39/2015

An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

1. Bissig und ohne ein Blatt vor dem Mund, findet Christoph Sieber passende Worte zum aktuellen Zeitgeist. Im Rahmen des 3sat Festivals lief sein Programm Hoffnungslos optimistisch, dessen Name komplett im Gegensatz zum Inhalt steht. Und wer gerade schon in Kabarettstimmung ist, kann gleich auch noch Max Uthoff mit seinem Programm Gegendarstellung anschließen. Nicht ganz so vergnüglich unterhaltsam, aber nicht weniger informativ und anprangernd.

2. Aus der NDR Reihe 7 Tage kommt wieder eine 30-minütige Dokumentation, die sich sieben Tage mit einem Thema auseinandersetzt. Das Thema sind die Flüchtlingshelfer in den Hamburger Messehallen und wie sich die Hilfe scheinbar selbst organisiert. Eine beeindruckende Kulisse, wenn man die Berge an freiwilligen Helfern und Kleidung sieht. Daher auch der Titel: 7 Tage … helfen.

3. Diese Woche war es endlich mal wieder so weit: Die Anstalt im ZDF. Wie schon Ende 2014 widmen sich Max Uthoff und Claus von Wagner mit Unterstützung von Anny Hartmann, Michael Altinger und Timo Wopp dem Thema „Flüchtlinge“. Gewohnt selbstkritisch und zynisch beleuchten sie das Thema in kurzen Szenen mit wechselnden Charakteren: Vom „eurovision solidarity contest“ über ein fiktives Umfragespie, bis zu einer Kanzlerberaterrunde, der „FUMPS“. Die Bundespressekonferenz am Ende der Sendung ist an darstellerischer und inhaltlicher Realitätsnähe nicht zu übertreffen. Unbedingt schauen!

4. Alle (Medien-)Welt ist auf den Informationsfluss bei Facebook neidisch, und da wollen auch andere nicht nachstehen. So hat sich nun auch der Axel Springer Verlag mit Samsung zusammengetan, um künftig personalisierte Nachrichten und Meldungen auf die Smartphones dieser Welt zu bringen. Das neue Portal soll Update heißen und beschneidet die Meldungen per Algorithmus so, dass man als Konsument nicht mehr entscheiden muss, was man liest. Ich glaube, ich selektiere lieber selbst, was ich lesen möchte und was nicht.

5. Nach dem Korruptionsskandal des brasilianischen Ölkonzerns Petrobras verbietet nun das oberste Gericht Parteispenden durch Konzerne. Bei Zeit online findet sich eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse. Es ist immer wieder verwunderlich, wie Religion und Staat getrennt werden, aber die Wirtschaft da lustig in Staatsangelegenheiten herumfuhrwerkt (Lobbyisten, die in Ministerien mitarbeiten und sogar Gesetzesentwürfe verfassen). Wir leben ja auch in so einer Bananenrepublik.

6. Trotz Fukushima, Tschernobyl und all der weniger bekannten Atomstörfälle der vergangenen Jahre bauen einige Länder ihren Anteil an Atomkraft doch tatsächlich weiter aus. Auf der Insel (Großbritannien) könnte ein klassischer Kandidat diese Entwicklung bei sich stoppen, so derzeit auf Telepolis zu lesen. Dass Atomkraft die mit Abstand teuerste Energiegewinnung ist mit unabsehbaren Folgen, das stört die Betreiber wenig: Sie wirft einfach den größten Profit ab. Bleibt nur, den Briten die Daumen zu drücken, dass diese Einsicht sich durchsetzt.

7. Bei den Netzfrauen findet sich ein sehr interessanter Artikel über große Firmen, die nach und nach in die Rüstungsindustrie drängen. Darunter natürlich Kraken wie Google und Facebook, aber auch unerwartete Kandidaten wie Dr. Oetker. Sehr interessant und beunruhigend, wenn diese international vernetzten Konzerne sich auf militärische Geschäfte „einschießen“. Wenn die Masse sich nicht mehr mit TV, Handyspielen und Sportereignissen unter Kontrolle bringen lässt, dann hilft sicher die gute, alte Staatsgewalt. Oder wird es dann bald die Konzerngewalt sein?

8. In letzter Zeit ist häufig der Gebrauch des Wortes „Flüchtlingsflut(en)“ aufgetreten. Flut ist ein Begriff, den wir unwillkürlich mit etwas Schlimmem verbinden, und unsere sogenannten Qualitätsmedien benutzen diesen Begriff sicher nicht zufällig so häufig, war mein Gedanke dazu. Götz Eisenberg, auf dessen Veröffentlichungen wir schon des Öfteren verwiesen haben, hat zu diesem Thema diesen interessanten Artikel auf den NachDenkSeiten geschrieben.

9. Ein weiterer Artikel auf den NachDenkSeiten beschäftigt sich mit der „berechtigten Angst vor Islamfeinden“. Der Autor Emran Feroz gibt einen Einblick über dieses weit über die Grenzen Deutschlands hinaus verbreitete Phänomen. Die üblichen Verdächtigen in Deutschland sind schnell ausgemacht: Thilo SarrazinHeinz Buschkowsky oder der Anti-Kopftuch-Aktivistin Alice Schwarzer. Ein kurzer Beitrag, schnell gelesen und auch als Audio auf der Seite vorliegend (8:35 Minuten).

 

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Karl

Jahrgang 1969, ist nach einem Lehramtsstudium und diversen beruflichen Tätigkeiten seit 2002 freiberuflicher Lektor (Auf den Punkt). Nach vielen Jahren in Hamburg, lebt er nun seit November 2019 in Rendsburg. Neben dem Interesse für politische Themen ist er ein absoluter Musikfreak und hört den ganzen Tag Tonträger. An den Wochenenden ist er bevorzugt in Norgaardholz an der Ostsee und genießt dort die Natur.

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