Das vorliegende Buch trägt den Untertitel „Wie ich meiner Tochter die Wirtschaft erkläre“ und ist auch entsprechend geschrieben: In kleinen Happen und mit einigen Ausflügen und Anekdoten erklärt der Autor die Entstehung des Kapitalismus in einer Zeit, als die Baumwolle begehrtes Handelsgut wurde. Er klärt über geschichtliche Zahlungssysteme auf und demaskiert die Mythen der Banker und Ökonomen, die noch immer von einer „unsichtbaren Hand“ schwadronieren, die den Markt von allein regelt (lachhaft!).
Kategorie: Kulturelles
Buchtipp: Reichtum ohne Gier
Der Titel bringt es schon auf den Punkt: „Reichtum“ lässt sich auch realisieren, ohne dass man wie ein Parasit agieren muss. Die Erklärung dazu liefert der Untertitel: „Wie wir uns vor dem Kapitalismus retten“. In diesem Buch geht es nicht darum, dass wir alle gleich viel haben und verdienen und in einer klassenlosen Gesellschaft leben. Es geht um die detaillierte Unterscheidung von Kapital, Reichtum, Besitz und natürlich die historischen Wurzeln dieser Begriffe und deren Bedeutung.
Karl-Heinz Heihse: Protestwähler und die AfD
Ohne einen Verlag und dessen PR-Möglichkeiten hat Karl-Heinz Heihse „Protestwähler und die AfD“ via Books on Demand veröffentlicht – und da das durchaus lesenswert ist, was hier auf gut 230 Seiten zusammengetragen wurde, möchte ich Euch das Buch ein wenig vorstellen und ans Herz legen.
Der ewige Gärtner
Der mit einigen Preisen dotierte Film „Der ewige Gärtner“ (129 Minuten) von Regisseur Fernando Mirelles („City Of Gods“) ist zwar schon von 2005, aber das darin behandelte Thema dürfte nach wie vor sehr aktuell sein. In der Verfilmung eines Romans von John Le Carré geht es um illegale Experimente, die von Pharmakonzernen in Afrika an unwissenden Menschen durchgeführt werden – mit zum Teil tödlichen Folgen.
Alles unter Kontrolle. Die totale Überwachung (2015)
Der österreichische Filmemacher Werner Boote (z. B. „Population Boom“) hat sich auf gewohnt naive Weise dem Thema „Überwachung“ gewidmet. Wieder reist er um die Welt und befragt von Mitarbeitern der NSA über Programmierer bis zu Soziologen die unterschiedlichsten Leute nach ihrer Meinung zu ausgesuchten Fragen. Dabei bedient er sich in seiner One-Man-Show filmischer Tricks, um z. B. die Aufnahmen wie öffentliche Überwachungskameras wirken zu lassen. Zwischendurch informiert eine elektronische Stimme im Stil von Siri (Apple) oder Cortana (Microsoft) über aktuell gesammelte Daten und verknüpft diese zu neuen Informationen.
Mysterious Skin – Unter die Haut
Das Leben zweier Jungen unter zehn Jahren in einer nicht allzu großen Stadt in Kansas. Beide wachsen (mehr oder weniger) ohne männliche Bezugsperson auf, wobei Brian eine ältere Schwester hat. Die beiden kennen sich aber offenkundig nicht, und doch handelt der Film von deren Beziehung zueinander. Als Kind machen beide eine traumatische Erfahrung, die ihre Leben ab da an verändert. Ein Film für Leute mit starken Nerven!
Heribert Prantl: Der Terrorist als Gesetzgeber
Ein politisches Buch von 2008 – welche Erkenntnisse sollte einem das noch bieten? Eine durchaus berechtigte Frage in unseren schnelllebigen Zeiten, allerdings ist es gerade aus heutiger Sicht hochinteressant, sich mit Heribert Prantels Analysen von vor fast zehn Jahren zu beschäftigen, da sie ziemlich genau die Entwicklungen beschreiben, die die deutsche Politik in Bezug auf Terrorismus seitdem genommen hat. Wobei ich mir kaum vorstellen kann, dass Prantl sein Werk als eine Art Bedienungsanleitung verstanden hat …
Moonlight
Der Gewinner des Oscar in der Kategorie „Bester Film“ ist diesen Donnerstag in Deutschland angelaufen, und ich bin gleich Donnerstag mit meiner Frau in dem Film gestiefelt. Das Kino war nicht sehr gut besetzt, aber die Leute waren dafür um so interessierter (was man an dem fehlenden Gequatsche und Mobiltelefon-Gespiele im Kino bemerken konnte). Diese Aufmerksamkeit sollte man diesem Film auch zuteil werden lassen, da wichtige Ereignisse nur in Nebensätzen angedeutet werden. Der Film vom relativ unbekannten Regisseur Barry Jenkins ist eben kein typischer Hollywood-Streifen, bei dem einem jede Szene gut vorgekaut serviert wird!
Colonia Dignidad
Chile im Jahr 1973: Daniel (Daniel Brühl) aus Deutschland lebt seit einige Monaten in Santiago und engagiert sich dort politisch für den Präsidenten Salvador Allende. Seine Freundin Lena (Emma Watson), die als Stewardess arbeitet, verbringt gerade ein paar Tagen bei ihm vor ihrem Rückflug nach Deutschland, als der Staatsstreich des Militärs unter General Augusto Pinochet die Demokratie in dem südamerikanischen Land beendet. Vor diesem realen Hintergrund wird in dem Film Colonia Dignidad die fiktive Geschichte der beiden Protagonisten entwickelt, die zudem ein besonders schändliches Kapitel der deutschen Politik in den Fokus des Geschehens rückt: die Sekte des Kinderschänders Paul Schäfer, die über 40 Jahre ihr Unwesen in der Abgeschiedenheit des chilenischen Hinterlandes trieb.
Buchtipp: Regeln für einen Ritter
Kein großes Stück Literatur, aber ein wirklich schönes! Das vierte Buch des Schauspielers Ethan Hawke trägt den Titel „Regeln für einen Ritter“ und kommt besonders handlich und kostbar aufgemacht daher: in grünem Leinen gebunden mit goldener Prägung im handlichen Taschenformat. Es erzählt die Geschichte eines fiktiven Vorfahren der Familie Hawke, der Ende des 15. Jahrhunderts von seinem Großvater zum Ritter ausgebildet wird.