Der arbeitende Eigentümer, das Zwitterwesen des Kapitalismus

Ein Gastartikel von Heinz Peglau

Es gibt den klassischen Kapitalisten, wie zu marxschen Zeiten, nicht mehr, wenn es diesen überhaupt je gegeben hat in der von Marx behaupteten Menge außerhalb der industriellen Zentren seiner Zeit. Dieser Kapitalist ist längst durch ein Zwitterwesen, den arbeitenden Eigentümer, ersetzt worden, der vertreten wird von leitenden Angestellten, die in Vorständen das Wohl und Wehe des Unternehmens in ihren Händen halten. Den klassische Kapitalisten, der mit dicker Zigarre mit einem Fingerschnippen über Mensch und Maschine herrscht, den gibt es nicht in so bedeutendem Umfang, dass er einer Betrachtung noch wert wäre. Der neue Kapitalist ist der Finanzkapitalist, und das sind nicht nur die großen 80 der Welt, das eine Prozent, das sind sehr sehr viele Menschen, die über Kapitalanlagen verfügen und die gleichzeitig oft ihrem täglichen Tagewerk, auch in abhängiger Beschäftigung, nachgehen, nachgehen müssen, und die alle zusammengenommen für den Kapitalismus, vor allem politisch, viel wichtiger geworden sind, so meine These, als die, die ganz oben über die Milliarden verfügen können.

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Teile und herrsche – in Frankreich gerade in Perfektion zu beobachten

Nachdem nun Frankreichs neuer Präsident Macron auch ganz offen gezeigt hat, dass unter seiner Regierung kein sozialliberaler oder gar linker Kurs zu erwarten ist, sondern eben ein streng wirtschaftsliberaler, tritt immer deutlicher zutage, wie die neoliberalen Eliten mithilfe der Rechtsextremen versuchen, sich als alternativlos darzustellen und zudem das Teile-und-herrsche-Prinzip zu perfektionieren. Ein Spiel mit dem Feuer, das schnell außer Kontrolle geraten könnte – was den marktfundamentalistischen Psychopathen aber anscheinend hinreichend egal ist.

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Autonomes Fahren

Neben der E-Mobilität steht ja das Prinzip des autonomen Fahrens für viele im Fokus einer Entwicklung hin zu einem modernen Straßenverkehr. Ich kann die diesbezügliche Euphorie allerdings nicht so ganz teilen, vielmehr sollten wir uns gerade jetzt, da ja die kriminelle Energie der Führungsebenen von Automobilkonzernen nach der Abgasaffäre mit der illegalen Kartellbildung erneut mehr als deutlich zutage getreten ist, doch lieber ein paar Fragen stellen, wie es denn mit der praktischen Umsetzung von autonomem Fahren bei kritischen Verkehrssituationen aussehen könnte.

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Wir sind auf dem Weg in die Unmoderne

Ein Gastartikel von Heinz Peglau

Deutschland ist sicher noch eines der modernsten Industrieländer der Welt, auch wenn wir die Digitalisierung verschlafen haben, noch viel zu sehr auf überholte Technologien setzen und, mit unserer fast einseitigen Fixierung auf die Automobilindustrie, auch noch gefährliche strukturelle Probleme bekommen werden – trotz des derzeitigen Hypes um die individuelle E-Mobilität, vielleicht sogar gerade deshalb. Denn auch hier werden wir wieder einmal die Entwicklung wirklich moderner Verkehrskonzepte zugunsten einer alten Technologie, die der Automobilindustrie, verschlafen, das ist derzeit schon absehbar. Es könnte bald mit dem Aufschwung hier ein Ende haben, eigentlich ist es nur noch eine Frage der Zeit. Schon lange fahren wir auf Verschleiß und sind dadurch schon lange auf dem Weg in die „Unmoderne“, und das nicht nur ökonomisch.

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FDP-Werbung der Tagesschau

Da hatten man nach der letzten Bundestagswahl gehofft, dass sich das Thema FDP erst mal erledigt hätte und diese durch und durch unsoziale und marktfundamentalistische Klientelpartei endlich dort wäre, wo sie hingehört – nämlich im politischen Nirgendwo. Und nun sehen die Umfragen seit Monaten Lindners Gurkentruppe wieder deutlich im Bundestag vertreten bei der Wahl im September. Das ist allerdings auch nicht so ganz verwunderlich, wenn man sieht, wie und auf welche Weise diese Partei Unterstützung erfährt.

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Maischberger hebt journalistische Armseligkeit auf ein neues Level

Dass politische Talkshows selten dem Erkenntnisgewinn dienen und eher krawalliges Rumgeblöke via Fernsehen in deutsche Wohnstuben transportieren, ist nun nichts ganz Neues. Ist ja auch praktisch, denn so verhindert man ja, dass sich die Menschen etwas tiefer gehend mit politischen Sachverhalten beschäftigen. In der letzten Woche gab es dann in der ARD eine Sendung von Sandra Maischberger eine zum Thema G20, die diesbezüglich einen journalistischen Tiefpunkt in Bezug auf Desinformation uns einseitige Parteinahme darstellt.

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Nachbetrachtung G20

Der G20-Gipfel am vergangenen Wochenende in Hamburg entwickelte sich zu genau dem Gewaltspektakel, das (nicht nur) ich bereits im März in einem Artikel hier auf unterströmt prognostiziert habe. Wenn also ein „kleiner Blogger“ das so vorhersehen konnte, sollte man dann noch erwarten, dass diejenigen, die einen solchen Gipfel planen, zumindest von ihren Beratern darauf hätten hingewiesen werden sollen, dass in Hamburg eine Eskalation der Gewalt droht, oder?

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Welcome to hell (eine Zusammenfassung von vor Ort)

Ein Gastartikel von anonym

Seit Tagen Hubschrauber im Minutentakt, auch  die ganze Nacht durch. Massive Probleme, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, und Teile der Stadt sind kaum noch erreichbar. Normalerweise gehen meine Frau, meine drei Söhne und ich gemeinsam auf Demonstrationen gegen TTIP, die Olympiabewerbung oder andere Schweinereien in Hamburg. Aber dieses Mal waren die Ankündigungen von drohender Gewalt so überspitzt, dass wir die Kinder da nicht vor Ort haben wollte. Ein hier nicht namentlich genannter Gastautor war vor Ort, und hier folgen seine Eindrücke.

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Mein Freund der Baum ist tot …

Ein Gastartikel von Heinz Peglau

Dass ich der Meinung bin, es wäre unbedingt an der Zeit, die Menschen- und Bürgerrechte neu zu definieren, das habe ich ja am Beispiel Eigentum und seiner mir zu dominanten, alles nun rechtsstaatlich beherrschenden Stellung schon oft deutlich gemacht. Erst dieser Tage habe ich dies wieder getan, ganz praktisch, als ich die örtliche Politik zum Handeln anregen wollte und vielleicht auch angeregt habe, die fehlende Baumschutzverordnung in meinem Ort endlich in Angriff zu nehmen. Aus ganz aktuellem Anlass, denn mein Freund der Baum ist tot, ist im Alter von 31 Jahren und trotz seiner gesunden, imposanten Erscheinung den Interessen des Eigentums zum Opfer gefallen, musste, wahrscheinlich um den Marktwert des Grundstückes zu erhöhen, den Interessen des Finanzinvestors weichen.

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