Was ist Armut?

Ein Fehler, den viele immer wieder machen, wenn sie meinen, dass die Armut in Deutschland nicht so schlimm wäre und es den Menschen hier ja im Vergleich zu denen in anderen, wesentlich ärmeren Ländern viel besser ging: Es nützt nichts, für die Beurteilung von Armut Menschen aus unterschiedlichen Gesellschaften/Volkswirtschaften miteinander zu vergleichen.

Wie arm sich jemand tatsächlich fühlt (und dementsprechend unzufrieden ist, um dann auf rechte Schwachköpfe wie die AfD reinzufallen), hängt von zwei Sachen ab: Wie verhält sich seine eigene materielle Situation im Vergleich zu seinem Umfeld? Und: Wie entwickelt sich seine materielle Situation, und das sowohl im Laufe seines eigenen Lebens als auch im generationsübergreifenden Vergleich?

Und bei diesen beiden Fragen kommt man dann schnell drauf, dass die Unzufriedenheit bezüglich der eigenen Armut in Deutschland berechtigterweise bei vielen sehr groß ist. Die vergleichen sich nämlich nicht mit irgendwelchen Menschen im globalen Süden, sondern mit dem SUV-fahrenden Nachbarn oder den eigenen Eltern, die noch mit einem Familieneinkommen gut ausgekommen sind und keine Altersarmut fürchten mussten.

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Karl

Jahrgang 1969, ist nach einem Lehramtsstudium und diversen beruflichen Tätigkeiten seit 2002 freiberuflicher Lektor (Auf den Punkt). Nach vielen Jahren in Hamburg, lebt er nun seit November 2019 in Rendsburg. Neben dem Interesse für politische Themen ist er ein absoluter Musikfreak und hört den ganzen Tag Tonträger. An den Wochenenden ist er bevorzugt in Norgaardholz an der Ostsee und genießt dort die Natur.

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