Gerald Hüther & Uli Hauser – Jedes Kind ist hoch begabt

Hier bedarf es nicht vieler Worte: Das ist inhaltlich ein klasse Buch, gut geschrieben ohne wissenschaftliche Fremdworte, wäre aber auch kürzer als auf 200 Seiten möglich gewesen. Das passt auch gleich zu einer der ersten Aussagen aus dem Buch, die ich hier zitieren möchte:

„Wir rasen durchs Sein und vergessen zu sein, beugen uns wie selbstverständlich Zwängen, ohne sie in Frage zu stellen, und liefern uns einem System aus, das von drei Wörtern beherrscht wird: Ich. Alles. Sofort. Das ist die eilige Dreifaltigkeit unserer Tage.“

Wie diese Passage zeigt, geht es nicht nur im die Kinder unserer Zeit. Es geht auch um die Erwachsenen, die alle einmal Kind sein durften, mehr oder weniger eben. Es fängt mit dem Lernen im Uterus an, führt uns über die Schulzeit sicher zum ausgewachsenen Kind und macht Abstecher zu Themen wie „Städte ohne Kinder“. Es beleuchtet Stärken und Schwächen unseres Gehirns („Denn das menschliche Gehirn ist nicht zum Auswendiglernen von Sachverhalten, sondern für das Lösen von Problemen optimiert.“) und zeigt Wege zur Selbstbestimmung.

Natürlich bleibt es auch nicht aus, sich selbst infrage zu stellen, sich selbst als Eltern oder auch als ehemaliges Kind! Es wäre ein Jammer, wenn das Buch nicht auch zur Selbstreflektion genutzt würde und manche Dinge eben nicht so einfach und einleuchtend erscheinen, wie sie dargestellt werden. Daher eine klare Empfehlung: Das Buch ist für alle Altersgruppen (mit und ohne Kinder) eine lesenswerte Unterhaltung und für Gesellschaftskritiker vielleicht sogar mehr.

Gerald Hüther & Uli Hauser – „Jedes Kind ist hoch begabt“
ISBN 978-3-8135-0448-4

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Dirk

Jahrgang 1974, in erster Linie Teil dieser Welt und bewusst nicht fragmentiert und kategorisiert in Hamburger, Deutscher, Mann oder gar Mensch. Als selbstständiger IT-Dienstleister (Rechen-Leistung) immer an dem Inhalt und der Struktur von Informationen interessiert und leidenschaftlich gerne Spiegel für sich selbst und andere (als Vater von drei Kindern kommt dies auch familiär häufig zum Einsatz). Seit vielen Jahren überzeugter Vegetarier und trotzdem der Meinung: „Alles hat zwei Seiten, auch die Wurst hat zwei!“

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