Hausmarke

Der Radikalismus von Rechts ist hausgemacht, quasi Hausmarke der in den letzten 30 Jahren regierenden Parteien im Bund und in den Ländern.

Aktuelles Beispiel: Es fehlen allein 500 Staatsanwälte, um den Rechtsextremismus zu bekämpfen. So berichtet die Tagesschau.

Was sie nicht berichtet, ist, warum diese Staatsanwälte fehlen.

Sie fehlen, weil auch hier der Staat kaputt gespart worden ist, von Union, FDP, SPD und Grüne.

Sie werden weiterhin fehlen, wie so vieles in diesem Lande, weiterhin schmerzlichst vermisst werden wird, weil diese Parteien auch nicht vorhaben die Weichen anders zu stellen, weil sie weiterhin meinen, dass man sparen müsste, um Zukunft gewinnen zu können. Denn sie glauben wirklich, was sie sagen, dass Geld ein knappes Gut wäre. Unglaublich eigentlich, dass dies immer noch geglaubt wird, jenseits jeglicher wissenschaftlicher Erkenntnis.

Selbst dass sie damit das Heute zu verlieren drohen, an die AfD, an Rechtsradikal, scheint sie nicht von ihrem Glauben abbringen zu können.

Der Preis bleibt heiß, der Geiz ist weiterhin geil und Beides wird uns und den Staat noch eine ganze Weile vom sinnvollen Tun abhalten können.

Die Aggressivität, der Hass werden deshalb hoch bleiben, der Terrorismus könnte noch zunehmen und die Kräfte dann auch davon profitieren, die hier eine andere Gesellschaft wollen, eine weniger liberale Gesellschaft nämlich, eine marktkonforme Gesellschaft oder gar eine faschistische Gesellschaft.

Ehrlich, mich gruselt es mehr den Nachrichten zu folgen, als es mich bei den meisten Horrorfilmen gruselt.

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Heinz

Jahrgang 1958, am Leben interessiert, auch an dem anderer Menschen, von Rückschlägen geprägt. Nach diversen Tätigkeiten im Außendienst für mehrere Finanzdienstleister und zuletzt als Lehrkraft auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Ökonomie und Gesellschaft, den Kapitalismus in all seinen Formen zu verstehen und seit Jahren zu erklären ist meine Motivation. Denn ich glaube, nur wer versteht, wird auch Mittel finden, die Welt zu einer besseren Welt zu machen. Leid und Elend haben ihre Ursache im Unverständnis.

2 Gedanken zu „Hausmarke“

  1. Da stimme ich mit ein: Die Politik glaubt, was ihre gut bezahlten Konzernsouffleure ihnen eintrichtern, mit kapitalistischer Untermalung durch lukrative Anschlussjobs und elitärem Kaffeekränzchen. Es fehlten den meisten Minister*innen an Expertise, nur das Dreschen von Phrasen und das Abwimmeln von Verantwortung und Konsequenzen für inkompetente Entscheidungen liegt allen Spitzenpolitiker*innen im Blut (den engagierten Lokalpolitiker*innen möchte ich Kompetenzen und Willen zur Veränderung nicht absprechen, aber jemand mit eigener Meinung wird eben nicht in den korrupten Kreis der Bundespolitik gelassen).
    Ich schaue in den Libanon und hoffe auf die jungen Menschen, die sich jeden Freitag wieder auf die Straße bewegen. Mein Beitrag durch Freitagsproteste, friedlichen Widerstand, das Bloggen, eine ökologischer Lebenswandel, Unterstützung gemeinnütziger Vereine und NGOs und direkter Interaktion mit meinem sozialen Umfeld sind ein Teil des Beitrags, den ich leisten kann. Meine Hoffnung wäre ein anderer Beitrag, aber diese Hoffnung ist dieser Tage nicht so stark, wie ich sie meinen Kinder gerne vorleben können würde.

  2. Hauptsache ist, dass du deinen Beitrag leistest. Mehr kann man von dir und mir auch nicht verlangen und dass es weiterhin einem Augia-Stall gleicht, welcher hier ausgemistet werden muss, sollte uns klar bleiben. Ich sehe mich allerdings nicht als Herkules und dich auch nicht, aber was wir sein können, Beide, ist dem Sisyphos nachzustreben und nie aufzugeben, auch wenn wir wissen können, dass wir am Ende nichts oder nicht viel erreichen können, weil diese Gesellschaft derzeit Besseres kaum zuzulassen bereit ist, weil sie dem Markt nämlich verfallen ist.

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