Tierwohl-Cent und Subventionen

Ich schreib es mal kurz und knapp: Mehr Geld für Tierwohl ist eine gute Idee, aber ich wünsche jedem Menschen einen Tag als Tier in der Massentierhaltung, und ich nehme an, dann wäre eine Mehrheit für strengere Schutzmaßnahmen und mehr Geld für die Kontrolle zur Einhaltung des bestehenden Tierschutzes (!) sehr schnell politisch akzeptiert. Was nutzen Gesetze zum Tierwohl, wenn es (A) nicht kontrolliert wird und (B) die Strafen bei Verstoß lächerlich sind? Es ist wie mit den Kontrollen der reichen 1 % Steuerbetrüger*innen: Die Kontrollquote wird zugunsten der Betrüger*innen niedrig gehalten. 

Und wenn wir schon bei dem Thema sind: Subventionen für Exporte und privaten Verbrauch? Die Produkte, die ins Ausland vertrieben werden, sollten nicht gefördert werden. Wenn die Produkte dann nicht konkurrenzfähig sind, dann wird es wohl Zeit, etwas anderes zu produzieren oder seinen Kund*innenkreis entsprechend zu erweitern oder zu ändern (Bio? Tierwohl?). Und wenn die Bauern ihren Diesel subventioniert bekommen und dann den privaten Pkw damit befüllen, dann ist auch das nicht in Ordnung.

Deutschland möchte bei Flügen im Inland künftig das Kerosin besteuern. Warum nur im Inland? Liegt wohl mal wieder an der „Konkurrenzfähigkeit“. Aber wenn es um Klimaschutz und Tierwohl geht, ist dann „Konkurrenzfähigkeit“ tatsächlich das ausschlagende Kriterium? Und wenn wir dabei sind, dann denken wir doch noch einmal über die Dienstwagensubvention nach! Die Subventionen steigen jährlich, und eigentlich sollte es doch in die andere Richtung gehen?! Einen detaillierten Bericht zu den Subventionen und Steuervergünstigungen der Jahre 2019 bis 2022 finden wir im Bundesministerium für Finanzen. Auch Statista bietet umfassende Diagramme und Erklärungen zu dem Thema und zeigt, dass die gewerbliche Wirtschaft am stärksten profitiert – was allerdings auch zu erwarten ist.

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Dirk

Jahrgang 1974, in erster Linie Teil dieser Welt und bewusst nicht fragmentiert und kategorisiert in Hamburger, Deutscher, Mann oder gar Mensch. Als selbstständiger IT-Dienstleister (Rechen-Leistung) immer an dem Inhalt und der Struktur von Informationen interessiert und leidenschaftlich gerne Spiegel für sich selbst und andere (als Vater von drei Kindern kommt dies auch familiär häufig zum Einsatz). Seit vielen Jahren überzeugter Vegetarier und trotzdem der Meinung: „Alles hat zwei Seiten, auch die Wurst hat zwei!“

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