An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!
1. Manchmal kann man fast den Eindruck bekommen, bei der Bahn würde man mutwillig das schlechte Image pflegen und auch noch ausbauen. So geht aus einer Meldung von ntv hervor, dass in Nürnberg ein ICE komplett geräumt wurde und die Passagiere dann, nachdem sie eine Stunde am Bahnhof rumstanden, in einem komplett überfüllten späteren Zug weiterfahren mussten. Der Grund: Angeblich war der ICE zu schmutzig – was den Passagieren so aber überhaupt nicht explizit aufgefallen ist. Unglaublich … [Karl]
2. Die Büchse der Pandora ist mit der künstlichen Intelligenz (KI) mittlerweile so weit geöffnet worden, dass es wohl kaum noch ein Zurück gibt. Und das hat unschöne Folgen, wie ein Artikel auf tagesschau.de feststellt: Da werden immer häufiger KI-generierte Videos erstellt und auf Plattformen wie TikTok hochgeladen, auf denen dann beispielsweise Verkehrsunglücke zu sehen sind, die so nie stattgefunden haben. Rechtlich dagegen vorzugehen, ist nicht ganz einfach, wenn keine konkreten Persönlichkeitsrechte verletzt werden, zudem gilt es bei Maßnahmen dagegen darauf zu achten, dass man keine umfassende Zensur installiert. Alles heikel – und sehr zum Schaden der öffentlichen Meinungsbildung. [Karl]
3. Die Gesprächskultur von jungen Menschen ist zunehmend von Zurückgezogenheit und Unsicherheit geprägt. Das muss jedoch nicht ein Desinteresse an gesellschaftlichen und politischen Themen bedeuten, wie in einem Artikel von ZDFheute dargestellt wird, sondern basiert darauf, dass aufgrund von diversen Krisen und daraus resultierenden Ängsten viel mehr auf das geachtet wird, was man sagt. Ist dies nämlich nicht unverbindlich, kann es schnell passieren, dass es zu persönlichen Angriffen kommt, da die Bereitschaft, andere Meinungen anzuhören und sich mit ihnen konstruktiv auseinanderzusetzen, immer mehr abgenommen hat in den letzten Jahren – und das nicht nur bei jungen Menschen. [Karl]
4. In den letzten Jahren haben viele Kneipen und Restaurants zugemacht. Was in Städten eine Verringerung der Vielfalt bedeutet, führt auf dem Land oftmals dazu, dass der soziale Treffpunkt eines Dorfes nicht mehr existiert. Ein Artikel vom Deutschlandfunk führt die Gründe dafür auf: höhere Energie- und Lebensmittelkosten, verändertes Ausgehverhalten nach der Corona-Pandemie, weniger Geld, welches viele Menschen zur Verfügung haben, usw.. Ein insgesamt komplexes Problem, dass sich wohl nicht mit solchen Maßnahmen wie der jetzt von der Bundesregierung geplanten Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie lösen lassen wird. [Karl]
5. Die queere Community sieht sich immer mehr Anfeindungen und Bedrohungen ausgesetzt. So plante in Wernigerode ein 20-Jähriger einen Schusswaffenanschlag auf die Teilnehmer des dort vor Kurzem stattgefundenen Christopher Street Day (CSD). Da er zuvor damit in einer Kneipe herumprahlte, konnte die Polizei einschreiten und bei einer Hausdurchsuchung eine Waffe mit scharfer Munition sicherstellen, wie ein Artikel von Queer.de berichtet. Aber auch ansonsten gab es viele Pöbeleien von queerfeindlichen Personen beim CSD, was zeigt, wie verbreitet solche kranken Ansichten mittlerweile leider wieder sind. [Karl]
6. Erstklässler weisen zunehmend größere Defizite auf, sodass immer mehr von ihnen die erste Klasse wiederholen müssen. Teilweise fehlt es bei der Einschulung an elementaren motorische, sprachlichen und kognitiven Fähigkeiten, wie eine ARD-Umfrage unter 7000 Grundschullehrer, über die ein Artikel von tagesschau.de berichtet, ergab. Besserung könnte eine verpflichtende Vorschule sein, wie sie in Hamburg bereits praktiziert wird, allerdings zeigen die meisten Landesregierungen bisher keine Ambitionen, dieses Modell auch tatsächlich umzusetzen. [Karl]
7. Ein Artikel vom Deutschlandfunk befasst sich mit Femiziden und geht der Frage nach, warum es so schwierig ist, Gewalt gegen Frauen gezielt zu bekämpfen. Diese findet nämlich oft im familiäre oder nahen persönlichen Umfeld der Opfer statt, was dann zu einer sehr hohen Dunkelziffer führt, da nur wenige Frauen die Gewalt, die sie erfahren haben, zur Anzeige bringen. Da die Zahlen der Gewaltverbrechen gegen Frauen zunehmend steigen, wäre es wichtig, hier nicht nur Schutzangebote auszubauen, sondern auch eine konsistente Strategie zu entwicklen, wie man dieses Phänomen wieder besser in den Griff bekommt. [Karl]
8. Alexander Dobrindt (CSU) hat schon als Bundesverkehrsminister eine extrem jämmerliche Figur abgegeben, und nun scheint er das als Bundesinnenminister noch mal negativ toppen zu wollen. So geht aus einem Artikel der taz hervor, dass das Bundesinnenministerium eine Nutzung der Überwachungssoftware Palantir nicht ausschließt, wie eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Konstantin von Notz ergeben hat. Palantir ist sehr umstritten, da es auch Daten von unverdächtigen Personen abgreift und speichert, zudem ist der Hersteller ein Unternehmen vom antidemokratischen Oligarchen Peter Thiel aus den USA. Solche Leute sollten bitte keinen Zugriff auf unsere Sicherheitsarchitektur haben, finde ich. [Karl]
9. Pro Asyl sieht sich gerade massiven Angriffen von rechten Politikern und Medien ausgesetzt. Der Grund: Die Geflüchtetenhilfsorganisation hatte drei Somalier unterstützt bei einer Klage gegen ihre europarechtswidrige Zurückweisung an der deutsch-polnischen Grenze. Der Co-Geschäftsführer von Pro Asyl Karl Kopp äußert sich in einem Interview mit der taz zu diesen Vorwürfen und stellt klar, dass das meiste davon (wenig überraschend) erstunken und erlogen ist. Dass auch die CDU bei diesem an Trumpismus erinnernden Spektakel mitmischt, zeigt, wie verkommen diese Partei mittlerweile ist, da auf diese Weise laut Kopp wohl vor allem verschleiert werden soll, dass die Geflüchteten vor Gericht recht bekommen haben. [Karl]