Wer sind die fiesen Außerirdischen?

Auch auf die Gefahr hin, alle leichtgläubigen Fantasten, vollblütigen Verschwörungstheoretiker und Geheimdienste mit diesem Artikelnamen anzusprechen: Wir sind die fiesen Außerirdischen. Über diesen Gedanken fiel ich vor einigen Tagen, als mal wieder ein Kinofilm über die „vermeintlich fiesen Aliens“ lief, bei dem diese Aliens die Erde angreifen, um deren Rohstoffe zu plündern oder uns zu versklaven. Aber wie können wir „Außerirdische“ sein?

Die Antwort ist so einfach wie einleuchtend: indem wir diesen unseren Planeten verlassen, um im restlichen Universum das zu tun, was wir hier auch schon gemacht haben. Ohne Rücksicht auf Pflanzen, Tiere und Menschen alles zu plündern und verwüsten, um unsere Maßlosigkeit damit zu füttern.

Derzeit sind wir technisch noch nicht in der Lage, solche langen Reisen zu bewältigen. Derzeit bietet unsere Erde noch einige Jahre die Rohstoffe, die wir für unsere Konsumgeilheit benötigen. Derzeit ist allerdings auch der Begriff, der die Endlichkeit der genannten Umstände klar zum Ausdruck bringt. Wir streben schon seit 50 Jahren ins Weltall und handeln dort auch nicht fürsorglicher, als wir es hier auf Erden machen. Im Gegenteil: Seit Jahren wird immer mal wieder über eine Müllentsorgung ins Weltall nachgedacht und geforscht. Dass wir damit in erster Linie benötigte Rohstoffe für immer aus unserem Kreislauf verbannen, wird da gern einmal ausgeblendet (mal von dem Fall abgesehen, dass eine Rakete mit radioaktivem Müll in der Atmosphäre explodieren könnte).

Aber zurück zum Titel dieses Artikels. Wenn ich also sehe, wie wir Menschen ohne Rücksicht auf irgendetwas diese eine Erde schon plündern, wie soll es dann wohl werden, wenn wir die Möglichkeit haben, weitere Planeten mit unserer Anwesenheit zu beehren? Wir behandeln Tiere wie Gegenstände, und selbst unsere eigene Spezies wird ohne Rücksicht auf (menschliche) Verluste ausgebeutet und vergiftet. Sobald sich technische eine machbare Profitmaximierung umsetzen lässt, sind Nachhaltigkeit und Sinn des Handelns höchstens zweitrangig.

Und so sehe ich es deutlich vor Augen: Wenn wir in naher Zukunft die technische Möglichkeit haben werden, andere Planeten (vielleicht sogar erdähnliche?) zu besuchen, werden wir uns dort genauso schäbig verhalten, wie wir es hier tun. Und dann sind wir Menschen die hässlichen, grässlichen und gierigen Aliens auf Beutezug, die wir heute noch im Fernsehen in bildgewaltigen Hollywood-Produktionen mit „gemeinsamen Kräften“ besiegen …

 

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Dirk

Jahrgang 1974, in erster Linie Teil dieser Welt und bewusst nicht fragmentiert und kategorisiert in Hamburger, Deutscher, Mann oder gar Mensch. Als selbstständiger IT-Dienstleister (Rechen-Leistung) immer an dem Inhalt und der Struktur von Informationen interessiert und leidenschaftlich gerne Spiegel für sich selbst und andere (als Vater von drei Kindern kommt dies auch familiär häufig zum Einsatz). Seit vielen Jahren überzeugter Vegetarier und trotzdem der Meinung: „Alles hat zwei Seiten, auch die Wurst hat zwei!“

Ein Gedanke zu „Wer sind die fiesen Außerirdischen?“

  1. Immer wieder höre ich das Argument, dass der technische Fortschritt zu Wohlstand für alle und Umweltschutz führen wird. Bisher sehe ich allerdings auch deutlich, dass die Technik für 99 % der Menschen nur mehr Müll und Ablenkung/Stress bedeutet.

    Vielleicht sollten wir erst einmal die Fabriken abschalten und uns überlegen, wie wir wirklich leben wollen und was wir wirklich brauchen?! Und wenn wir dann eines schönen Tages die Verantwortung für unseren Konsum und Umgang miteinander übernehmen, dann sind wir vielleicht auch reif für eine Erde 2.0!

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