Bundestagswahl 2017 – wen kann man denn da noch so wählen?

Am 24. September ist Bundestagswahl – soweit nichts Neues für die meisten. Immer wieder bekomme ich jedoch zu hören, dass viele Menschen nicht wissen, was sie wählen sollen, und sich so überlegen, ihren Stimmzettel ungültig zu machen oder gar nicht erst zur Wahl zu gehen. Das halte ich jedoch beides für keine allzu gute Idee, da auf diese Weise einfach nur eine Stimme verfällt und somit diejenigen, die gewählt werden, prozentual besser dastehen und dann eine vermeintlich breitere Legitimationsbasis für ihr zukünftiges politisches Handeln haben.

Da trotz eines bisher vonseiten der meisten großen Parteien erschreckend inhaltsarm geführten Wahlkampfes weitgehend klar sein sollte, wofür die Parteien CDU/CSU, SPD, Die Linke, Grüne, FDP und AfD (wobei ich mir da bei deren Anhängern nicht ganz so sicher bin, ob die sich schon mal mit dem Parteiprogramm befasst haben …) stehen, erscheint es mir sinnvoll, hier mal in einer kleinen Serie ein paar der kleineren Parteien vorzustellen, die ebenfalls zur Bundestagswahl antreten. Diese fliegen nämlich meist unter dem medialen Radar und werden so kaum wahrgenommen, sodass vielen Wählern gar nicht klar sein dürfte, wofür ein Großteil der Parteien auf ihren Wahlzetteln denn inhaltlich überhaupt steht.

Dabei könnte es durchaus möglich sein, dass der eine oder andere so seine Stimme nicht einer Partei gibt, die eigentlich mit seinen politischen Vorstellungen ziemlich gut übereinstimmt. Natürlich kann man da nun auch argumentieren, dass diese Kleinparteien sowieso nicht in den Bundestag einziehen und die Stimme für diese somit verplempert sei, aber das sehe ich nicht ganz so. Zum einen ist das immer noch besser, als gar nicht oder ungültig abzustimmen, zum anderen würden wohl einige Parteien mehr im Bundestag vertreten sein, wenn alle Nichtwähler ihren Hintern hochbekämen und für eine Kleinpartei stimmen würden.

Da wir es hier nicht schaffen werden, alle Parteien ausführlich vorzustellen, sei schon mal auf den Wahl-O-Mat verwiesen, der wohl ab dem 30. August zur Verfügung steht und mit dessen Hilfe man ermitteln kann, welche Partei denn zu den eigenen politischen Vorlieben passt. Da man dabei allerdings immer nur eine begrenzte Anzahl an Parteien auswählen kann für die Auswertung, ist es durchaus sinnvoll, sich vorher schon mal einen kleinen Überblick zu verschaffen, wofür denn im groben einige der nicht „üblichen Verdächtigen“ stehen.

Und dann kann man sich anhand dieser Abbildung (Quelle: Wikipedia; zum Vergrößern bitte anklicken) schon mal einen Überblick verschaffen, welche Parteien überhaupt in welchem Bundesland wählbar sind:

Das Wahlrecht ist ein sehr wichtiges Element in einer repräsentativen Demokratie und sollte daher verantwortungsvoll wahrgenommen werden von jedem Einzelnen. Dazu gehört auch, nicht einfach nur sein Kreuz irgendwo zu machen, wo man es schon immer gemacht hat, und sich dann weitere vier Jahren über „die Politik“ aufzuregen, sondern sich vorab zu informieren und sich dann für eine geeignete Partei zu entscheiden.

Karl

Jahrgang 1969, ist nach einem Lehramtsstudium und diversen beruflichen Tätigkeiten seit 2002 freiberuflicher Lektor (Auf den Punkt). Nach vielen Jahren in Hamburg, lebt er nun seit November 2019 in Rendsburg. Neben dem Interesse für politische Themen ist er ein absoluter Musikfreak und hört den ganzen Tag Tonträger. An den Wochenenden ist er bevorzugt in Norgaardholz an der Ostsee und genießt dort die Natur.

Ein Gedanke zu „Bundestagswahl 2017 – wen kann man denn da noch so wählen?“

  1. Amen! Das sehe ich genauso, und das Argument, die eine Stimme hilft den kleinen Parteien nicht, gilt dann genauso für die großen Parteien: Deine eine Stimme wird denen auch nicht den Sieg bescheren! Es geht um die einzige (rechtlich bindende) Form, Deine Stimme abzugeben, nicht mehr und nicht weniger.
    Ausgenommen von diesem Aufruf sind natürlich die Protestwähler der AfD, die wirklich mal schauen sollten, wofür diese Partei noch steht außer für rechten Hetze. ;)

Schreibe einen Kommentar