Nachdem kürzlich bei scobel (3sat) das Thema „Macht der Lobbyisten“ meine Aversion gegen den blinden Konsum der Menschen schürrte, hatte ich mal wieder den Gedanken, dieses Verhalten ins Bewusstsein der Leute/Leser zu holen. Gibt es eigentlich schon einen internationalen Tag des Konsumverzichts? Und ist der Name nicht irgendwie unpassend, da „Verzicht“ nicht gerade einen positiven Anreiz verspricht? Gerade habe ich das Buch „Gute Macht Geschichten“ durchgelesen, das sich mit der Umdeutung von Begriffen durch politische Akteure beschäftigt.
Kategorie: Soziales
Nennt es Arbeitsbeschaffungsmaßnahme …
Ein Gastartikel von Heinz Peglau
… und verkneift euch Ausdrücke wie Solidarisches Grundeinkommen, wenn ihr Vorschläge a la ABM macht. Das wäre ehrlicher und würde viele Kritiker verstummen lassen, mindestens kleinlauter werden lassen, auch mich.
Ohnmacht und Autonomieverlust
Ohnmachtsgefühle bzw. deren Äußerung begegnet einem heute ja immer öfter. „Man kann ja eh nichts machen als Einzelner“ oder „Die Politiker machen doch eh, was sie wollen“ sind typische Aussagen, aus denen eine gehörige Portion Resignation spricht. Natürlich gibt es schon gute Gründe, so zu empfinden, aber ich habe dennoch das Gefühl, dass hier einige verstärkende Impulse mit hinzukommen: In unserem alltäglichen Handeln erfahren wir nämlich zum einen ständige Ohnmachtserlebnisse, zum anderen einen immer größer werdenden Verlust von Autonomie, beides zu einem erheblichen Teil bedingt durch Digitalisierung und Technisierung.
Facebook und die Daten
Facebook steht zurzeit massiv in der Kritik aufgrund der Enthüllungen eines Whistleblowers der Firma Cambridge Analytica. Da ist von Datenklau und Gefährdung der Demokratie durch Manipulation von Wählern die Rede, sodass mittlerweile schon die User vonseiten einige Medien und Politiker dazu aufgefordert werden, ihren Account beim weltweit größten sozialen Netzwerk zu löschen. Das Feindbild passt ja auch zu schön, denn Cambridge Analytica hat US-Präsident Donald Trump in seinem Wahlkampf unterstützt. Dennoch bekomme ich den Eindruck, dass diese Diskussion weitgehend in eine vollkommen falsche Richtung läuft.
(Kalter) Krieg zwischen Elitenvertretern und Bevölkerung
Gerade nach dem G20-Gipfel in Hamburg habe ich in den öffentlichen-rechtlichen Medien mal wieder den Ruf von Politikern aller Couleur gehört, dass die Polizei doch bitte aufrüsten möge, um mit den Randalierern bei angemeldeten Demonstrationen fertig zu werden. Dabei spielen dann auch Inlandseinsätze der Bundeswehr eine Rolle, um den Tod nicht nur in Form von exportieren Rüstungsgütern auf dem Planeten zu verteilen.
Eine geizige Gesellschaft ist eine kranke Gesellschaft
Ein Gastartikel von Heinz Peglau
Eine Gesellschaft, die einem Kind in Hartz-Fear 2,77 € für das tägliche Brot zugesteht, ist kleinlich und die, die dafür Verantwortung tragen sind Krämerseelen. Ich muss es mal so deutlich sagen!
So funktioniert rechte Hetze
Da wird in Berlin eine 14-Jährige erstochen, und sofort ist für rechte Hetzseiten wie Journalistenwatch klar, dass der Täter ein „arabischer Merkel-Schützling“ ist. Das wird sogar als Tatsache gleich an den Anfang des Artikels als Tatsache festgestellt – es ist nicht etwa von einem Tatverdächtigen die Rede, sondern im Gegensatz zur Polizei haben die rassistischen Schmierfinken den Fall natürlich schon sofort gelöst.
Genderwahn und unisexuelle Erziehung
Was mir ab und an die Falten auf die Stirn treibt, ist die teilweise abenteuerliche Debatte über Anerkennung aller möglichen Geschlechter und sexueller Gesinnung (Mundart: „Genderwahn“). Allein Geschlecht und sexuelle Gesinnung in einen Topf zu werfen scheint mir schon so am Ziel vorbei zu gehen.
Gratulation – der Weltfrauentag als Werbegag
Ein Gastartikel von Tina Voggenreiter
Mein Telefonanbieter gratuliert mir zum Weltfrauentag. Natürlich bekomme ich auch ein Geschenk, denn „(…) Frauen sollen genau das tun können, was sie lieben. Deshalb schenken wir Ihnen für 30 Tage einen kostenlosen GigaPass. Streamen Sie z. B. Ihre Lieblingsfilme. Oder chatten Sie Tag und Nacht …“ Kotzwürg.
Der Infokrieg der Rechten
In den letzten Wochenhinweisen haben wir ja bereits einen Artikel verlinkt, in dem es um rechte Trolle geht, die sich über das Netzwerk Reconquista Germanica organisieren und auf diese Weise gezielt die öffentliche Meinung zu beeinflussen suchen. Nun wurden gerade die Ergebnisse einer umfangreichen Social-Media-Analyse, die sich mit Hasskommentaren beschäftigt hat, veröffentlicht, die zeigen, dass es sich bei vielen Hetzern, die sich in sozialen Medien in den Kommentarspalten von Zeitungen und politischen Portalen äußern, um eine sehr kleine Gruppe handelt, die mithilfe von Fake-Accounts für einen Großteil der Likes von rechten Hasskommentaren verantwortlich ist. Das ist alles andere als harmlos, da auf diese Weise die öffentliche Meinung massiv manipuliert wird.