Gefahr von Terroranschlägen

Ohne in die mediale Panikmache verfallen zu wollen, die nach den Anschlägen in Paris vom 13. 11. überall präsent war, so glaube ich doch mittlerweile, dass unsere derzeitige Politik aktiv daran arbeitet, die Gefahr für Terroranschläge auch in Deutschland deutlich zu erhöhen. Ein großer Schritt in diese Richtung wurde in jedem Fall heute mit der Bewilligung des Kriegseinsatzes der Bundeswehr gegen den sogenannten Islamischen Statt (IS) getan.

Die Anschläge vom 13. 11. in Paris trafen ja nicht zufällig Frankreich, sondern dürften schon damit zusammenhängen, dass Frankreich seit einigen Monaten Bombenangriffe auf Stellungen des IS fliegt. Wer sich also als Ziel für deren Attentäter „attraktiv“ machen möchte, der mischt am besten auch bei den Militäreinsätzen mit. Dass Bomben den IS nicht schwächen, sondern vielmehr durch die dabei verursachten zivilen Opfer eher noch dessen Popularität steigern, sieht beispielsweise auch Nioclas Henin so. Der französische Journalist dürfte sich während seiner zehnmonatigen Haft als Geisel des IS wohl zumindest ein gutes Bild davon gemacht haben, wie die radikalen Islamisten ticken. Und dass man derartige Kriege auch gegen einen militärisch unterlegenen Gegner nicht so ohne Weiteres gewinnt, dürfte nicht erst seit dem völligen Fehlschlag des Afghanistan-Feldzuges klar sein, sondern hat sich ja auch schon in der Niederlage der USA im Vietnamkrieg gezeigt.

Allerdings regt sich ja auch einiges an Protest dagegen, politisch vor allem vonseiten der Linken und der Grünen, die komplett bzw. überwiegend gegen den Bundeswehreinsatz in Syrien gestimmt haben, aber auch medial auf vielen Kanälen. Das ist einerseits beruhigend, dass eben nicht alle bei diesem wahnsinnigen Kriegsabenteuer der Regierung mittun, andererseits auf einer anderen Ebene aber auch beunruhigend: Sollte bei einem erkennbaren Fehlschlagen des militärischen Engagements in Syrien die Stimmung in der Bevölkerung weiter kippen und sich deutlicherer Protest gegen diesen Krieg artikulieren, dann dürfte das gerade den Kreisen nicht passen, die blöderweise die Aufgabe haben, die Bevölkerung vor Terroranschlägen zu schützen.

Ich will da nun gar nicht über mögliche False-Flag-Operationen nachdenken, aber schon die Tatsache, dass die Pariser Attentäter den Sicherheitsbehörden zwar bekannt waren und trotzdem ihre logistische aufwendigen Anschlag durchführen konnten, bestärkt einen nicht gerade im Vertrauen in diese Organe: Entweder sind die komplett unfähig oder aber sie wussten schon Bescheid, empfanden die Anschläge aber als durchaus nützlich und ließen sie deswegen geschehen. Ersteres möchte ich fast mal ausschließen bei den Mitteln und der Technik, die den Geheimdiensten zur Verfügung stehen. Und bevor nun jemand mit dem unsäglichen Mundtotbegriff „Verschwörungstheorie“ um die Ecke kommt, einfach mal bedenken: Dass potenzielle Attentäter radikalisiert, ausgerüstet, finanziert und vernetzt wurden, haben wir in Deutschland gerade erlebt, und zwar beim Nationalsozialistischen Untergrund (NSU), der ohne den Verfassungsschutz kaum in der Lage gewesen wäre, jahrelang mordend durchs Land zu ziehen. Und auch der schon in den Hinweisen zu KW 47/2015 verlinkte Telepolis-Artikel von Paul Schreyer zu den Sicherheitsübungen, die vor allen großen Terroranschlägen der letzten Jahre stattgefunden haben, hinterlässt zumindest bei mir diesbezüglich ein ungutes Gefühl …

Die Gefahr, dass wir nun auch in Deutschland das Ziel von IS-Terrorangriffen werden, ist mit dem Bundeswehreinsatz, der heute beschlossen wurde, also m. E. sprunghaft gestiegen – vor allem auch vor dem Hintergrund, dass ein solcher Anschlag sehr gut geeignet wäre, um eine widerspenstige öffentliche Meinung auf Kurs zu bekommen. Und unseren psychopathischen sogenannten „Eliten“ aus Regierung und Wirtschaft dürften ein paar zivile Opfer von Menschen, die zufällig gerade zur falschen Zeit am falschen Ort waren, auch recht egal sein – in Syrien werden diese ja schon ausgesprochen wohlwollend in Kauf genommen.

Es wird leider immer offensichtlicher: Wir werden von komplett Wahnsinnigen regiert …

Karl

Jahrgang 1969, ist nach einem Lehramtsstudium und diversen beruflichen Tätigkeiten seit 2002 freiberuflicher Lektor (Auf den Punkt). Nach vielen Jahren in Hamburg, lebt er nun seit November 2019 in Rendsburg. Neben dem Interesse für politische Themen ist er ein absoluter Musikfreak und hört den ganzen Tag Tonträger. An den Wochenenden ist er bevorzugt in Norgaardholz an der Ostsee und genießt dort die Natur.

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