Da haben wir es wieder: Die Firma Böttcher AG sieht sich einer Kündigungswelle ausgesetzt, da jemand aus dem Aufsichtsrat eine knappe Millionen an die AfD gespendet hat. Nach dem Dementi, dass man die entsprechende Person seiner Position im Aufsichtsrat enthoben habe, ergeben die weiteren Recherchen die scheinbare Verwicklung des Gründers in die „Spendenaffäre“, und somit dreht sich das PR-Karussell. Das kennen wir schon zur Genüge, denn das ist so alt wie die Menschheit selbst: Je größer etwas wird, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht mehr funktioniert. In diesem Fall war es eine Spende (wie z. B. bei Müller, Weihenstephan, Landliebe), in anderen Fällen geht es um Ausbeutung der Arbeiterschaft (z. B. Amazon) oder nachlassenden Service und Kundennähe. Leider endet das aber nicht bei Konzernen!
Schlagwort: Wachstum
Die Untauglichkeit des BIP
Da habe ich doch vorhin eine tolle Erfolgsmeldung gelesen: Biontech hat im vergangenen Jahr fast ein Fünftel zum deutschen Wirtschaftswachstum beigetragen. Na hurra, das klingt doch super! Wobei: Wenn man mal ein bisschen genauer darüber nachdenkt, dann kommt man schon zu dem Schluss, dass daran gut zu sehen ist, wie absurd das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Gradmesser für Wohlstand doch ist.
Qualitatives Wachstum vs. quantitatives Wachstum
Wachstum, Wachstum, Wachstum – sobald man von Wirtschaft spricht, ist auch recht schnell die Rede vom Wachstum, welches notwendig sei, um Wohlstand zu erhalten oder neu zu schaffen. Dabei erfährt der Begriff allerdings eine recht einseitige Auslegung, denn er wird fast immer nur im Sinne eines quantitativen und nicht eines qualitativen Wachstums gebraucht. Diese begriffliche Verengung entspricht zwar der Zahlengläubigkeit und somit auch dem vorherrschenden Mainstream in den Wirtschaftswissenschaften, allerdings begeben wir uns auf diese Weise auch in eine Sackgasse, die keine schönes Ende zu nehmen verspricht.
Wachstum, was nun?
Und noch eine sehenswerte Dokumentation zum Thema Wachstums- und Postwachstumsgesellschaft. Außerdem zeigt der Film, wie unbrauchbar das BIP (Bruttoinlandsprodukt) als Maßstab für eine gesunde Wirtschaft ist und welche Alternativen schon seit Jahren, auch in Deutschland, existieren.