FDP-Lindners wirre Träume von einer elitären Gesellschaft

Ein Gastartikel von Heinz Peglau

Es ist das Wesen von Eigentum, dass es ausgrenzt! Die Nicht-Eigentümer werden von den Eigentümer ausgegrenzt, haben nur gegen Entgelt, wenn überhaupt, das Recht auf Nutzung, nur zeitweise und nur solange es dem Eigentümer gefällt und oft hat nur der die Möglichkeit, dessen Nase dem Eigentümer gefällt. Letzteres ist am Wohnungsmarkt gut zu beobachten.

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Umdeutung der Begriffe

Nachdem Emmanuel Macron am letzten Wochenende zum französischen Präsidenten gewählt wurde, sind viele deutsche Politiker und auch Medien gleich vorn mit dabei, nun vom ihm Reformen einzufordern. Mal davon abgesehen, dass eine solche Einmischung in die innenpolitischen Angelegenheiten eines anderen Landes mal wieder typisch deutsche Überheblichkeit sind, so wird doch auch deutlich, wie sehr der Begriff „Reformen“ sich mittlerweile gewandelt hat. Was da nämlich von Macron erwartet wird (und was er vermutlich sowieso liefern dürfte, wenn man sich seine Vitae anschaut), ist recht einseitig ideologisch besetzt und hat wenig mit der ursprünglichen Bedeutung zu tun.

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Präsidentschaftswahl in Frankreich, erste Runde

Ein Gastartikel von Michael Bond.

In den allgemeinen Jubel, der in den deutschen Medien zum Ausgang respektive zum Zwischenergebnis der Wahlen in Frankreich heute morgen verkündet wird, kann und will ich nicht einstimmen. Denn die Verhinderung einer Marie Le Pen, die das europäische Projekt und die gesamte Währungsunion wohl vorzeitig zum Scheitern gebracht hätte, ist noch kein Grund zum Jubeln, wenn die Kehrseite der Medaille – die Wahl Macrons – auf nichts anderes hinauslaufen dürfte als die Fortsetzung des bisherigen „deutschen Modells“: eines exportorientierten, merkantilistischen Europas, auf das Frankreich nun mit einer eigenen Agenda-Politik – wie auch immer die nun aussehen mag – einschwenken wird.

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Huffington Post Deutschland und die Angst vor den Öko-Weicheiern

Vom Focus ist man ja schon seit Längerem unterirdisch schlechten Journalismus gewöhnt. Bei dessen Ableger Huffington Post Deutschland hatte ich zumindest den Eindruck, dass man sich dort wenigsten ein bisschen mehr Mühe geben würde – bis ich neulich einen Artikel gelesen habe, der mich eines Besseren belehrte: Den Wirtschaftswissenschaftler und Politologe Hans-Martin Esser treibt eine Befürchtung um, die er nun der Welt mitteilen möchte: „Wir erziehen uns lauter Öko-Weicheier“!

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Warum Linke den Rechten nicht viel entgegenzusetzen haben

Vieles läuft zunehmend und offensichtlich verkehrt in den letzten Jahren: Die Ungleichheit sowohl in Deutschland als auch global nimmt immer mehr zu, dem Klimawandel wird kein Einhalt geboten, es gibt immer mehr kriegerische Konflikte, die zu religiöser Radikalisierung führen und viele Menschen in die Flucht treiben, die Umwelt wird in immer größerem Maße in Mitleidenschaft gezogen – alles Probleme, auf die linke Politik eigentlich klassischerweise Lösungen anzubieten hätte. Doch anstatt dass (bis auf wenige Ausnahmen mal abgesehen) linke Politiker Erfolg haben und linke Regierungen gewählt werden, übernehmen mehr und mehr die Rechtspopulisten und -extremisten das Ruder und eilen von Erfolg zu Erfolg. Dies hat m. E. vor allem zwei Ursachen.

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Steinmeier

Gestern wurde der neuen Bundespräsident gewählt, und nicht überraschend wurde dies der Kandidat, dem CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne ihre Unterstützung zugesichert haben: Frank-Walter Steinmeier, ehemaliger SPD-Kanzlerkandidat und zuletzt Außenminister der großen Koalition im Bund. Nun kann man auf der einen Seite natürlich froh sein, sich nicht mehr das salbungsvolle neoliberale Zeug von Amtsvorgänger Gauck anhören zu müssen, andererseits kann Steinmeiers Wahl schon als symptomatisch für den derzeitigen Politikbetrieb gesehen werden: immer nur weiter so und bloß nichts ändern – und (fast) alle machen mit.

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Andrej Holm

Andrej Holm, Soziologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität Berlin, sollte Staatssekretär für Wohnen der Bausenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) werden. Von dem parteilosen Gentrifizierungsgegner versprachen sich viele eine Wende in der Berliner Wohnungspolitik: weg von immer mehr Investorenfreundlichkeit und hin zu bezahlbaren Mieten, deren Höhe für viele Berliner mittlerweile ein existenzielles Problem ist. Doch nun wurde Holm zum Rücktritt genötigt, da er als 18-Jähriger sechs Monate lang für die Staatssicherheit der damaligen DDR gearbeitet hat. Der Vorfall ist nicht nur eine ernsthafte Belastungsprobe für den neuen rot-rot-grünen Berliner Senat, sondern auch bezeichnend für den Umgang mit Menschen, die eine Politik anstreben, die nicht zunächst mal die Interesse von Investoren, sondern von ganz normalen Menschen berücksichtigen soll.

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Der Rechtsruck und seine Ursachen

Die AfD genießt zunehmende Popularität, offener Rassismus begegnet einem immer häufiger, die Zahl der rechten Straftaten steigt, die Politik entscheidet weitgehende Überwachungsbefugnisse für Geheimdienste und Asylrechtsverschärfungen – der Rechtsruck in Deutschland ist mittlerweile für jeden offensichtlich geworden. Doch wie konnte es dazu kommen? Für viele, so hat es den Anschein, wirkt es immer noch so, als sei das alles quasi „vom Himmel gefallen“. Wenn man ein wenig genauer hinschaut, erkennt man jedoch eine Kontinuität von Ereignissen, die diese Entwicklung begleitet und angestoßen haben. Und wenn man dann noch der Frage nachgeht, wem dieser Rechtsruck denn am meisten nützt, dann ergibt sich ein recht schlüssiges Bild.

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