Was soll man noch schenken?

Ich hab immer schon gern „Kultur“ verschenkt: Bücher, Musik in Form von CDs oder LPs, Filme auf DVD. Ich finde, dass solche Präsente auch eine feine Sache sind, denn zum einen zeigen sie im Idealfall, dass sich der Schenkende wirklich Gedanken gemacht hat, was denn dem Beschenkten gefallen könnte. Und dann kann so ein Geschenk auch sehr inspirierend sein, wenn man auf diese Weise etwas kennenlernt, was einem sonst verborgen geblieben wäre. Zudem sind die entsprechenden Artikel in einem Preissegment von meistens 10 bis 20 Euro, was auch eine gute Größe für ein Mitbringsel für Freunde zum Geburtstag oder zu ähnlichen Anlässen ist. Allerdings wird es zu meinem Leidwesen immer schwieriger, solche Kulturgüter zu verschenken, da sie von einer zunehmenden Anzahl von Menschen gar nicht mehr genutzt werden.

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Digitalisierung – Worst Practice anstatt Best Practice an unseren Schulen?

Best Practice beruht auf einem uralten Gedanken, der nun neu aufgelegt, mit neuer Terminologie versehen, uns helfen könnte, bessere und effizientere Entscheidungen vorzubereiten und zu treffen. Best Practice heißt nicht viel mehr, als von den anderen zu lernen, an den Erfahrungen anderer zu partizipieren. Best Practice ist aber mehr als nur eine Technik, die nur angewendet die Effizienzen erhöht. Best Practice muss gelebt werden. Best Practice heißt aber auch, dass wirklich das Beste aus der Praxis nachgeahmt, gelernt wird. Ich habe da meine Zweifel, dass das bei der anstehenden Digitalisierung der Schulen auch wirklich der Fall sein wird.

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Das Kapern von Begriffen – heute: die Werteunion

Es ist ja eine Eigenschaft der Marktradikalen, dass sie sich eigentlich progressive Begriffe kapern und diesen dann eine neue Bedeutung verpassen. So kann man sich ein menschenfreundliches Image geben, indem man auf Dinge verweist, gegen die ja eigentlich niemand etwas haben kann. Zum Beispiel der Begriff „Freiheit“. Kaum etwas ist so pervertiert worden in den letzten Jahrzehnten, vor allem vorangetrieben von der FDP, sodass beim Nennen des Begriffs mittlerweile automatisch so etwas wie „das Recht des Stärkeren“ mitschwingt – und nicht Freiheit auch gerade als Schutz des Schwächeren verstanden wird. Auch, was mittlerweile unter „Reform“ verstanden wird, ist nicht mehr der progressive Wandel, für den der Begriff mal stand, sondern meistens eine Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen auf Kosten der Allgemeinheit und meistens (auch hier) der finanziell Schwächeren. Und nun also die Werteunion, die da mal so ganz selbstverständlich den Begriff des „Wertkonservativismus“ für sich beansprucht.

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Werkunterricht

Der Verband Deutsches Handwerk fordert den flächendeckenden Werkunterricht an Schulen, damit das Handwerk wieder interessant für junge Menschen wird. Eine sinnvolle Forderung, nicht nur aus Sicht des Handwerks. Kunst- und Musikunterricht wären ebenso wichtig in meinem Dafürhalten.

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Arbeitszeitverkürzung in Finnland

Finnland hat eine junge und, wie ich finde, sympathische neue Regierungschefin. Und Sanna Marin macht auch gleich mit ausgesprochen progressiven Ideen von sich reden, so zum Beispiel, indem sie eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 24 Stunden fordert, also eine 4-Tage-Woche mit sechs Stunden täglicher Arbeit. So etwas wurde ja immer schon mal ausprobiert von Unternehmen, die damit dann eigentlich auch durch die Bank positive Erfahrungen machten. Gut also, dass das nun endlich auch mal von einer Politikerin so deutlich geäußert wird. Was ich bei solchen Ideen dann allerdings immer interessant zu sehen finde, ist, wie viele Menschen sofort die Position der Besitzenden und Vermögenden einnehmen, die eigentlich ihren eigenen Interessen entgegensteht. Da sieht man mal, wie weit die neoliberale Indoktrination der letzten Jahrzehnte fortgeschritten ist …

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