In letzter Zeit ist mir ein Phänomen vermehrt aufgefallen: Ich diskutiere oder unterhalte mich mit anderen Menschen über Dinge, die heutzutage schieflaufen, und da gibt es ja nun wahrlich genügend Themen: Klimawandel, Steuervermeidung, Umweltzerstörung und Fluchtursachen sind da beispielsweise häufig im Gespräch. Irgendwann kommt man dann auch zu der Frage, was man denn selbst so alles machen könnte, um derartig beklagenswerte Zustände zu ändern, und da erlebe ich dann oftmals eine ziemlich starke Passivität und Inaktivität, die vor allem mit dogmatischen Begründungen legitimiert wird.
Kategorie: Soziales
Soziale Medien – ein Hort der rechten Radikalisierung?
Heute habe ich einen Artikel von Tim Ehlers im Magazin Katapult gelesen, in dem es um eine US-amerikanische Studie geht, in der zwei Psychologinnen den Zusammenhang zwischen Facebook-Nutzung und Zustimmung zu rassistischen Positionen untersucht haben. Die Quintessenz: Vielnutzer des sozialen Netzwerks tendieren dazu, auch rassistischen Standpunkten zuzustimmen, da zum einen die Nutzung von Facebook die Fähigkeit zur Konzentration und das Erinnerungsvermögen negativ beeinflussen würde und zum anderen viele Nutzer vor allem wegen Zugehörigkeit zu anderen dort Zeit verbringen würden, sodass sie weniger kritisch und mehr zustimmend auch an fremdenfeindliche und rechtslastige Beiträge herangingen und diesen sogar zustimmten.
Alle Jahre wieder – hetzt der Boulevard
Seit einem Monat stehen die Schokoweihnachtsmänner wieder in den Supermarktregalen, das ist dann immer ein Zeichen, dass es medial so langsam, aber sicher auf Weihnachten zugeht. Und wie auch schon in den letzten Jahren machen sich dann in den Medien Hetzgeschichten breit, die davon berichten, dass unsere christlichen Weihnachtsbräuche abgeschafft werden sollen, angeblich aus Rücksichtnahme auf muslimische Mitbürger. Und ebenfalls wie jedes Jahr, ist da auch dieses Mal wieder nichts dran …
Multikulti
Multikulti ist ja mittlerweile ein oft zu vernehmender „Kampfbegriff“, vor allem wenn darauf hingewiesen werden soll, dass dieses Konzept angeblich gescheitert sei. Dabei wird Multikulti als Gegensatz verstanden zu unserer christlich-abendländischen Lebensart, mit der diejenigen, die kulturelle Vielfalt als nichts Wünschenswertes ansehen, lieber allein gelassen werden wollen. Wenn man darüber allerdings mal ein bisschen genauer nachdenkt, dann kommt man zu dem Schluss, dass Multikulturalität gar nichts ist, was spezifisch für unsere Zeit ist, sondern dass dies schon immer unser Dasein geprägt hat.
Das Internet – eine Bühne für Überzeugungstäter
Wo man im Internet auch hinschaut und hinhört: Kaum jemand schreibt und bloggt gemäßigt oder nutzt die Chance, seine eigene Meinung hinreichend zu hinterfragen und mit Gegenthesen zu überprüfen. Eigentlich fällt es mir in meinem Umfeld anders herum auf: Die Leute mit einer gesunden „Leben und leben lassen!“-Einstellung sind kaum in den sozialen Medien oder betreiben einen Blog. Wie kann das sein?
Umweltschutz damals und heute
Beim Bezahlen an der Kasse im Supermarkt schlägt die Kassiererin der vor mir bezahlenden alten Dame vor, sie möge doch beim nächsten Einkauf ihre Einkaufstasche mitbringen, denn Plastiktüten seien schlecht für die Umwelt. „Da haben Sie recht“, entschuldigt sich die alte Dame, „doch leider war ich in Eile und habe meine Einkaufstasche entgegen meiner Gewohnheit zu Hause vergessen.“
Ein Gastbeitrag von Markus Müller von der Facebook-Seite „Politik und Zeitgeschehen“.
Demo gegen CETA am 17. 9.
Am Sonnabend war ich in Hamburg mit geschätzten 65.000 anderen Menschen auf der Straße, um gegen das Freihandelsabkommen CETA zu demonstrieren. Auch in sechs anderen Städten (Berlin, Köln, München, Frankfurt/Main, Stuttgart und Leipzig) waren die Menschen unterwegs, insgesamt spricht man von Veranstalterseite von 320.000 Teilnehmern. Das ist ein deutliches Zeichen in Richtung Politik!
Konsum ist eine mächtige Waffe. Was macht sie stumpf?
Apple zahlt keine Steuern, Amazon sowieso nicht, und die Bayer-Monsanto-Fusion wird auch von vielen argwöhnische begutachtet. Transnationale Konzerne machen anscheinend, was sie wollen, und das Schlimme daran ist, dass die Politik ihnen keinen Einhalt gewährt, sondern oft genug noch dienstbar zur Seite steht. Sind wir also machtlos gegen derartige Machenschaften? Nein, denn wir haben eigentlich ein gutes Mittel, um Großunternehmen in ihre Schranken zu weisen, und das ist unser Konsum, auf den diese angewiesen sind. Soweit die Theorie – in der Praxis sieht das leider oft ganz anders aus …
Über Zahlen und Werte – oder: eine Welt voller Arschlöcher
Da haben wir es also. Arschlöcher, wo du gehst und stehst. Nachweislich. In den sozialen Medien, in Talkshows, in den Nachrichten und mitten im Urlaubsgebiet. Weil wir Pech haben, nun auch in den Parlamenten. Ich meine, man muss sich allein ja nur mal überlegen, wie vielen Arschlöchern man stets und ständig ausgesetzt ist! Da draußen, willkürlich in Behörden, an der Supermarktkasse (vor oder hinter dir, vielleicht auch gegenüber), im Straßenverkehr auf zwei oder vier Rädern – manchmal auch ganz ohne! Banker, Alter: alles Arschlöcher! Oder im Job: Da wimmelt es von denen, komplett hierarchieunabhängig. Und das auf beiden Seiten des Tresens, des Telefons, des Schreibtisches. Völlig egal, wo: Wir sind von Arschlöchern umgeben. Sogar in Apple-Stores.
Ein Gastbeitrag von Martina Kupke.
Bundesweite Demos gegen CETA am 17. 9.
Am Samstag, den 17. 9., finden in sieben deutschen Städten Demonstrationen gegen das Freihandelsabkommen CETA statt, das zwischen der EU und Kanada geschlossen werden soll und das als „kleiner Bruder“ von TTIP dieses schon fast überflüssig machen würde. Was da mit dem Begriff Freihandel erst mal recht harmlos um die Ecke kommt, ist nämlich tatsächlich Demokratieabbau in großem Stil zugunsten von transnationalen Konzernen. Insofern ein guter Grund, da mal den Hintern vom Sofa zu bekommen und öffentlich Haltung zu zeigen, indem man an einer der Demos teilnimmt.

