Über den Mythos des freien Marktes

Es sind die Narrative, die Erzählungen, die wir glauben, die bestimmen, wer wir sind und wie wir handeln. Es sind die kleinen Erzählungen, die wir über uns erzählen, die unsere Persönlichkeit ausmachen, wenn wir sie selbst glauben. Es sind die großen Erzählungen über unsere Gesellschaft, über die Politik, über die Wirtschaft, über die Vergangenheit, welche die Richtung bestimmen, in die sich die Gesellschaft entwickelt. Deshalb lohnt es, sich mit den Narrativen zu beschäftigen, sie zu hinterfragen, zu relativieren oder sogar als falsch herauszuarbeiten, wenn sie denn falsch sind. Sie sind die Basis unseres Denkens und Handelns, das Fundament. Was geschieht, wenn das Fundament nicht stimmt, kann man am schiefen Turm zu Pisa gut beobachten, kann man aber auch in unserer geteilten, gespaltenen Gesellschaft sehen, wo lange schon Mythen, welche wir über Erzählungen am Leben erhalten, das gesellschaftliche Handeln prägen, sodass das Fundament deshalb immer weniger trägt.

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Schreibtischtäter

Seit 16 Jahren bin ich freiberuflich tätig, seit 2005 lebe ich in meiner jetzigen Wohnung, in der ich auch ein Arbeitszimmer habe. Bisher habe ich nie Probleme mit dem Finanzamt gehabt, habe stets meine Steuern bezahlt, mal nachgezahlt, mal etwas zurückerhalten (die Umsätze variieren ja von Jahr zu Jahr). Soweit also alles gut. Doch nun durfte ich gerade die Erfahrung machen, wie es sich anfühlt, wenn man beim Finanzamt an jemanden gerät, der ohne eigenes Nachdenken seine Anordnungen ausführt und dabei anscheinend noch etwas Freude an der Schikane hat. Ein ausgesprochen unangenehmer, wenn nicht gar gefährlicher Typ Mensch, wie ich finde.

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Vielleicht sollten wir den Herren und Damen in den Türmen der Macht Kerzen schenken

Maaßen, Chemnitz, Hambacher Forst, die Demonstrationen für das Wohnen in München, die drohenden Fahrverbote für Diesel in den Großstädten und vieles mehr, was die letzten Tage und Wochen die Gemüter bewegte und erregte, sind nichts mehr und nichts weniger als Symbole für eine völlig verfehlte Politik der letzten 20 Jahre. C. G. Jung lässt grüßen.

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Deutschland raus aus dem Euro – keine wirklich gute Idee …

Immer wieder stoße ich auf Aussagen in politischen Diskussionen, dass Deutschland doch die Eurozone verlassen solle, da es ja wirtschaftlich so gut dastünde und die EU als Klotz am Bein empfunden wird. Und genau diese Stimmung wird ja auch von der AfD immer wieder geschürt, schließlich wurde die Rechtspartei ja anfangs vor allem als euroskeptisch wahrgenommen. Dabei wird jedoch völlig außer Acht gelassen, was die Folgen eines solchen Austritts aus EU und Eurozone gerade für Deutschland wären, da eben die Zusammenhänge nicht hinreichend berücksichtigt werden, die zur derzeitigen wirtschaftlichen Gesamtsituation Deutschlands geführt haben.

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Die Polizei als Schergen der Besitzenden

Klingt erst mal krass, so eine Überschrift, oder? Ich hab auch echt hin und her überlegt, ob ich das so formulieren sollte, und mich dann dazu entschieden, dass es das eigentlich genau trifft. Leider wird es nämlich immer offensichtlicher, dass sich die Vermögenden eine militante Schutztruppe zusammenzimmern, indem sie die Polizei entsprechend umgestalten. Die Zeichen dafür sind mittlerweile mehr als deutlich.

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Chemnitz, AfD, Rechtsruck und neue nationalsozialistische Bedrohung

Karl hat vor ein paar Tagen in einem meines Erachtens sehr guten Artikel die Geschehnisse in Chemnitz dargestellt, die Warnung vor dem rechten Umsturz sehr deutlich ausgesprochen und belegt. Im meinem letzten Artikel versuchte ich, eine differenzierte Sicht auf die, die in Chemnitz mitmarschiert sind, die die Rechten, die Ultrarechten, damit unterstützten, wies ich dabei auch auf die 3-Säulen-Strategie von Rechts hin, die letztendlich eine des Umsturzes ist. Ich versuchte anzudeuten, dass die sozioökonomischen Bedingungen, besser die Nichtbeachtung dieser seitens der gesellschaftlichen Eliten, hier mitverantwortlich sind, die Menschen selbst nicht von vornherein diesem radikalen Umfeld zuzuordenen sind, dass eben Gesellschaft mit einfachen Antworten nicht zu erklären und zu gestalten ist. In diesem Artikel hier möchte ich auf die politischen Aspekte eingehen, insbesondere den Aspekt, den ich für den wichtigsten dafür halte, dass es so weit hat kommen können, den Konsens nämlich, den gerade die AfD benutzt hat, weil einzig sie diesen thematisierte, alle anderen ihn parteitaktisch wegredeten, um zu ihrer Größe und nun auch Bedeutung zu kommen.

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Chemnitz

„Das gezeigte Maß an Hass, Aggressivität und Menschenverachtung schockierte sogar den abgebrühten langjährigen Pegida-Beobachter. Die in Chemnitz vor allem Primitivität, grobes Gebaren und animalische Instinkte demonstrierten, gehören zum Miesesten, was das unruhige Land derzeit hervorbringt.“ Diese Aussage von Michael Bartsch, taz-Korrespondent in Dresden, bringt recht gut auf den Punkt, wie man die Geschehnisse in Chemnitz im Anschluss an die Ermordung eines 35-Jährigen einzuschätzen hat.

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