Kürzlich äußerte sich der Chef von Siemens, Joe Kaeser (Jahresgehalt 2016 um die 6,4 Millionen Euro), über die Arbeitnehmer und warum die Schere zwischen Arm und Reich so auseinandergeht. Wer es nicht gesehen hat, der sollte sich diesen 15-Sekunden-Schnipsel anschauen (wie er schon anfängt, als wäre das ein völliges Hirngespinst). Auf welchem Planeten lebt dieser Mann? Welches Vermögen kann man anhäufen, wenn man sich jeden Monat für 20 Euro Aktien kauft anstatt etwas zu essen? Das erste Beispiel zeigt schon gleich, dass es nichts mit der Schulbildung zu tun hat, wenn man absolut realitätsfern redet oder handelt.
Kategorie: Soziales
Vorwärts in die Vergangenheit
Ein Gastartikel von Heinz Peglau
Die sogenannte „konservative Revolution“ ist nichts anderes als eine Bewegung zur Restauration als Antwort auf die Errungenschaften der 68er und der Post-68er, derer, die durch die 68er-Bewegung am meisten profitiert haben – ich zum Beispiel. Es geht darum, diese Errungenschaften weitestgehend zurückzudrehen, noch mehr als bereits geschehen ist.
Die Guten und die Bösen
Der russische KGB-Präsident, der amerikanische Pussygrabber-Präsident oder der nordkoreanische Raketenmann, der terroristische Moslem und der kolonialistisch-kapitalistische Christ, Minister von SPD oder CDU: Irgendwie glauben wir, meistens Partei ergreifen zu müssen und die Welt in „gut“ und „böse“ zu unterteilen. Vor knapp zwei Jahren hatte ich mal einen Beitrag zur Polarisierung hier veröffentlicht, und seitdem hat sich einiges getan … außer bei der Polarisierung.
Martin Luther King hatte sehr recht
Vor 50 Jahren wurde der US-amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King ermordet. Als ich kürzlich einen Artikel von Inken Behrman hierzu in den Blättern für deutsche und internationale Politik las, wurde mir klar, wie aktuell Kings Aussagen noch heute sind – und wie offensichtlich immer noch vonseiten der Herrschenden mit den gleichen Methoden dagegen angearbeitet wird, um zu verhindern, dass die Benachteiligten zu gleichen Rechten kommen oder diese auch nur konsequent einfordern könnten.
Vorverurteilung: Gemeinsamkeit von Gutmensch und Rassist
Noch immer regen sich genug „gebildete Leute“ über die vermeintliche „Dummheit“ anderer auf, was gerade in der Debatte um den ECHO über die beiden Deutschrapper zu sehen ist. Aber wie viel können denn die ungebildeten, weniger intellektuellen oder narzisstisch (anempathischen) Personen für ihre Prägung (sofern sie sich als Mangel im Sozialverhalten auswirkt)?
Echo, die Zweite
Nachdem Dirk ja gestern bereits ein Statement zur Echo-Verleihung hier auf unterstömt gepostet hat, wollte ich nun dennoch heute noch mal nachlegen, da mich diese PR-Veranstaltung der deutschen Musikindustrie schon länger ein bisschen ärgert. Zudem finde ich die ganze Aufregung um die beiden Hip-Hop-Hohlköpfe mit ihrem antisemitischen und misogynen Müll nun auch etwas heuchlerisch, denn dass es irgendwann zu genau diesem Szenario bei einer Echo-Verleihung kommen musste, liegt ja schon in den Grundzügen dieser Veranstaltung begründet.
Die gute, alte Zeit kommt nicht wieder
Ein Gastartikel von Heinz Peglau
Telefonshop an Telefonshop gereiht, Optikerketten, Apotheken und Drogerieketten sowie andere Franchising-Läden bestimmen meist das Innenstadtbild. Immer weniger Fachgeschäfte, immer weniger alteingesessener Handel sind zu sehen, bedienen ein immer kleiner werdendes Publikum. Mäc Geiz oder Kik oder oft sogar beides, zentral gelegen, sind in jedem Stadtbild zu finden, machen die Innenstädte immer austauschbarer, oft immer trister. Überall ein ähnliches Bild, fast überall wird der Niedergang des Handels in den Innenstädten beklagt, und auch fast überall werden die gleichen Forderungen in schöner Regelmäßigkeit erhoben: Kauft vor Ort und nicht online, heißt es dann.
Teile und herrsche, die nächste Runde
Nachdem Jens Spahn mit seinen Äußerungen, dass Hartz IV ja noch lange nicht bedeuten würde, arm zu sein, noch reichlich Kritik hat einstecken müssen, häufen sich zurzeit gerade wieder die Berichte in den Medien von faulen Transferleistungsempfängern, die auf verschiedene Arten den Sozialstaat austricksen und ausnützen würde. Erinnerungen an die BILD-Kampagne von „Florida-Rolf“ vor etwa 15 Jahren werden wach, und die Stimmung in vielen öffentlichen Diskussionen kippt zunehmend von Empörung über Sozialdarwinismus à la Spahn, Lindner und Co. hin zu pauschalisierenden echauffierten Feststellungen über faule Arbeitslose. Das hat leider Tradition in Deutschland – und ist m. E. eben auch nicht zufällig gerade jetzt in dieser fast schon als Kampagne zu bezeichnenden Form anzutreffen.
Konsumverzicht! Wie klingt Konsumfreiheit?
Nachdem kürzlich bei scobel (3sat) das Thema „Macht der Lobbyisten“ meine Aversion gegen den blinden Konsum der Menschen schürrte, hatte ich mal wieder den Gedanken, dieses Verhalten ins Bewusstsein der Leute/Leser zu holen. Gibt es eigentlich schon einen internationalen Tag des Konsumverzichts? Und ist der Name nicht irgendwie unpassend, da „Verzicht“ nicht gerade einen positiven Anreiz verspricht? Gerade habe ich das Buch „Gute Macht Geschichten“ durchgelesen, das sich mit der Umdeutung von Begriffen durch politische Akteure beschäftigt.
Nennt es Arbeitsbeschaffungsmaßnahme …
Ein Gastartikel von Heinz Peglau
… und verkneift euch Ausdrücke wie Solidarisches Grundeinkommen, wenn ihr Vorschläge a la ABM macht. Das wäre ehrlicher und würde viele Kritiker verstummen lassen, mindestens kleinlauter werden lassen, auch mich.

