Vor ein paar Tagen schaute ich mir den von Dirk hier auf unterströmt verlinkten Film „War made easy – Wenn Amerikas Präsidenten lügen“ an. Ganz schön starker Tobak, der einem dort präsentiert wird, und vor allem ist das ja nicht das Einzige, was man an der politischen Führung der USA kritisieren kann. Wenn man sich das alles mal so vor Augen führt, dann wirft das insgesamt kein sehr gutes Bild auf unsere Verbündeten und Freunde, die sich selbst immer als das Land der Freiheit und die Guten darstellen – und leider doch irgendwie das totale Gegenteil davon sind.
Kategorie: Soziales
Es gibt anscheinend solche und solche Tote …
Zwei Unglücke mit jeweils vielen Toten innerhalb von wenigen Wochen – zum einen das in den Alpen abgestürzte Flugzeug, zum anderen die ca. 400 ertrunkenen Flüchtlinge im Mittelmeer. Beide Vorfälle sind tragisch, und auch wenn die Ursachen unterschiedlich sein mögen, so ist es doch vor allem die Verschiedenartigkeit der Rezeption, die einen zum Nachdenken anregen sollte. Denn diese wirft kein allzu gutes Licht auf unsere heutige Gesellschaft.
Wes Brot ich ess, des Lied ich sing
Auf Deutschlandradio Kultur gab Christiane Nüsslein-Volhard, Biologin, Medizinnobelpreisträgerin und Direktorin am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen, ein Interview zum Thema grüne Gentechnik, in dem sie mit ziemlicher Vehemenz den deutschen Konsumenten Ahnungslosigkeit vorwarf beim Thema Lebensmittel: Kaum einer wisse, wo sein Essen überhaupt herkommt und wie es erzeugt wird. Und aus diesem Grund echauffiert sie sich auch mächtig darüber, dass die Gentechnik eine solche große Ablehnung in Deutschland erfährt.
BILD-Boykott
Irgendwie wissen ja alle, dass die BILD keine seriöse Zeitung mit journalistisch fundierter Berichterstattung ist, sondern vielmehr ein Organ, dass Stimmungen schürt, Unwahrheiten verbreitet und Menschen gegeneinander aufhetzt. Trotzdem gibt es nicht wenige Menschen, die jeden Tag die BILD kaufen, sie irgendwo mitlesen oder auf die Webseite bild.de schauen und dort Artikel lesen oder sogar bei Facebook teilen. Mich persönlich wundert das schon seit Längerem, nun allerdings scheint das Maß zumindest so weit voll zu sein, dass immer mehr Einzelhändler erklären, die BILD nicht mehr verkaufen zu wollen.
Blockupy, Frankfurt a. M., 18. 3. 2015
Irgendwie erinnert mich das, was ich da so von der gestrigen Blockupy-Demo in Frankfurt mitbekommen habe, spontan ganz gewaltig an die Vorgänge hier in Hamburg vor gut einem Jahr bei der Eskalation der Rote-Flora-Demo, und als ich meinen Artikel hier auf unterströmt dazu noch mal durchgelesen habe, hatte ich das Gefühl, dass man die orts- und anlassspezifischen Begriffe nur austauschen müsste, und dann würde das schon weitgehend passen.
Weiter wie bisher?
Letzten Freitag war auf Arte die Doku „Helden der Zukunft“ zu sehen. Dort wirt u. a. die Frage behandelt, was wir selbst dazu beitragen können, damit die Missstände der Gegenwart nicht in die sich deutlich abzeichnende Katastrophe münden.
Edathy
Der Fall Edathy bzw. die Einstellung des Verfahrens gegen ihn ruft gerade viele sehr emotionale und mitunter auch erschreckende Reaktionen hervor: Da kocht die Volksseele hoch, in sozialen Netzwerken wird schon zur Lynchjustiz aufgerufen, selbst Promis wie Til Schweiger beteiligen sich daran, die Einstellung des Prozesses aufzubauschen und daraus Gewaltfantasien gegen den SPD-Politker abzuleiten. Es gibt zwar auch ein paar sachliche Stimmen zu dem Thema, diese drohen im Getöse des aufgestachelten Mobs jedoch ein wenig unterzugehen, weswegen ich hier an dieser Stelle auf ein paar lesenswerte Artikel zu dem Thema verweisen möchte.
So funktioniert der Pegida-Fan
Was man doch so alles findet über die Netzwerke von Freunden bei Facebook … Mitunter Erschreckendes, manchmal Amüsantes, häufig Dümmliches oder eben auch ein Posting von jemandem, bei dem ein Blick auf das Profil offenbarte, dass er Pegida ganz super findet und auch sonst deutlich rechte Schlagseite zu haben scheint.
„Wir dürfen das!“ – aber müssen wir deswegen?
Worum es mir bei der Sache geht, ist die Tatsache, dass moralische und ethische Bedenken dem reinen Umstand, „es zu dürfen“, weichen müssen … wieder und immer wieder. Auf allen Ebenen scheinen die Menschen, Gruppierungen, Staaten und Konzerne auf ihrem „Dürfen“ zu beharren. Das kann man in der heutigen Zeit beliebig von unten nach oben oder von links nach rechts brechen.
Kriegshetzer
Sich in sozialen Medien zu bewegen konfrontiert einen zuweilen aufgrund deren Netzwerkstruktur mit Menschen, mit denen man sonst nichts zu tun hätte, und gewährt einen Einblick in deren Innenleben. Zuweilen ergeben sich so recht nette Kontakte oder interessante Anregungen, es passiert allerdings auch immer wieder, dass man in Abgründe blickt, die man lieber nicht gesehen hätte. So stolpere ich in letzter Zeit immer wieder über „Freunde von Freunden“, die sich vollkommen ungeniert an Krieg und Tötung anderer erfreuen und diese Haltung auch munter durch eigene Hetzbeiträge befeuern.

