Dass durch die Maßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie nicht „die Wirtschaft“ vor die Wand gefahren wird, sondern nur Teile davon, dürfte sich mittlerweile rumgesprochen haben, denn schließlich ist ja offensichtlich, dass die Vermögen der Reichsten dieser Welt gerade im Rekordtempo anwachsen, Digitalkonzerne und Pharmafirmen große Gewinne machen und die Börsen im Dauerpartyzustand sind. Das ist nicht nur sehr erfreulich für diese Krisengewinnler, sondern hilft auch, das immer mehr aus dem Ruder gelaufene und immer offensichtlichere Verwerfungen produzierende neoliberal-kapitalistische Wirtschaftssystem am Leben zu erhalten.
Schlagwort: Neoliberalismus
Was in Vietnam anders läuft als hier
Vorhin habe ich die Kolumne von Vanessa Wu auf Zeit Online gelesen, in der sie schildert, wie es zurzeit gerade in Vietnam in Bezug auf Corona aussieht. Und das dürfte für die meisten Menschen hierzulande dann schon recht überraschend sein: Seit über 80 Tagen hat sich im Land selbst niemand mehr mit dem Virus infiziert, einzig Einreisende, die anscheinend alle getestet und erst mal in Quarantäne gesteckt werden, haben ab und an noch Covid-19-positive Testergebnisse. Die Menschen treffen sich wieder ganz normal, das Nachtleben geht seinen Gang, und von Anfang an gab es in Vietnam deutlich weniger Infektionen als in Deutschland.
Wenn etwas nicht funktioniert, dann muss es mehr davon geben
Das klingt nun erst mal absurd, ist aber eine gern praktizierte Vorgehensweise neoliberaler Politik, wie man sehr anschaulich an der im Zuge der Finanzkrise von 2008 proklamierten Austeritätspolitik (auch verharmlosend „Sparpolitik“ genannt) sehen konnte. Und auch bei den Privatisierungen gesellschaftlich relevanter Infrastruktur, die ja bisher immer zum Schaden der Allgemeinheit ausgegangen sind, wird nach wie vor so verfahren. Insofern ist es also nicht verwunderlich, dass diese Maxime auch beim „Krisenmanagement“ der Corona-Pandemie vorherrschend ist.
Die Neoliberalen machen mobil gegen MMT
Vor einigen Wochen schrieb ich ja schon mal einen kurzen Artikel über die Modern Money Theory (MMT), die zurzeit immer mehr Eingang in den politischen Diskurs findet und auch im US-Wahlkampf thematisiert wird. Da diese Idee nun allem, wofür die Neoliberalen sich stark machen, entgegensteht, machen diese gerade reichlich mobil dagegen.
Die SPD, Olaf Scholz und die breite Mitte
Als politisch sehr interessierter Wähler, dessen einzige Ideologie der Wunsch nach einer gerechten und nachhaltigen Welt ist, wurde ich kürzlich, nachdem ich mich negativ über Olaf Scholz als Kanzlerkandidat geäußert habe, aufgeklärt, dass man ja die breite politische Mitte ansprechen müsse. Aber wer ist eigentlich gemeint mit der breiten politische Mitte?
Die Kreuzfahrtbranche als Sinnbild für den kaputten Neoliberalismus
Kürzlich sah ich einen interessanten Panorama-Bericht zur aktuellen coronabedingten Misere in der Kreuzfahrtbranche. Da werden gerade beauftragte Schiffe nicht abgenommen, die Werften haben also genauso wirtschaftliche Probleme wie die Reedereien oder die Reiseveranstalter, weil zurzeit so gut wie niemand Lust darauf hat, bei einer immer noch nicht ausgestandenen Pandemie mit Tausenden von fremden Leuten auf einem Schiff eingepfercht zu sein. Dabei ist mir dann in den Sinn gekommen, dass Kreuzfahrten eigentlich ein sehr treffendes Sinnbild für das sind, was im Neoliberalismus so alles schiefläuft und woran dieses System krankt.
Es hätte so einfach sein können …
… mit so einer Krise wie jetzt der Corona-Pandemie umzugehen, wenn die Bevölkerung aus mündigen Bürgern und nicht zu einem großen Teil entweder aus Egoisten und Konsumäffchen oder aus obrigkeitshörigen Untertanen bestünde. Dann, so möchte ich behaupten, hätte es nur einer einzigen Anweisung bedurft: Schränkt euch ein, wahrt größtmöglichen Abstand zu euren Mitmenschen und verhaltet euch vor allem extrem rücksichtsvoll.
Es geht nicht um Menschenleben
Wer immer noch meint, bei den Maßnahmen wegen des Corona-Virus ginge es unseren Regierenden tatsächlich darum, Menschenleben zu retten, der verkennt die Realität von deren Handeln, das sie seit Jahren praktizieren.
Sinn und Unsinn des wirtschaftlichen Tuns in einer vom Sinn befreiten Denkweise über Wirtschaft
Die Wirtschaft, das Wirtschaften hat seinen Sinn eingebüßt. Es wird Zeit, darüber zu reden, insbesondere deshalb, weil gerade wieder Vorschläge Hochkonjunktur haben wie das BGE, die diesem sinnlosen Treiben der Wirtschaft nur weitere Zeit verschaffen wollen, deren Befürworter nicht mehr als eine fadenscheinige Moraldebatte dafür einzusetzen wissen. Sie werden dem Neoliberalismus damit die Zeit verschaffen, noch wirkungsmächtiger zu werden, gerade weil sie dem Individualismus weitere Zeit verschaffen werden mit allen seinen unsinnigen Folgen und Nebenwirkungen. Um dem aber gleich vorzubeugen, den Reaktionen der vielen Mandelkerne hier eine andere Richtung zu geben: Im Folgenden geht es nicht primär um das BGE, schon gar nicht um das Für und Wider, wie es üblicherweise als Schlagabtausch der Überzeugten und der Gegner stattfindet. Mir ist es auch völlig egal, ob es kommt oder nicht. Ändern daran kann ich sowieso nichts, entscheiden werden es andere, und an dieser Entscheidung werde ich mit Sicherheit nicht teilnehmen können. Auch würde ich sogar davon profitieren können, auf Kosten allerdings einer wirklich erstrebenswerten Zukunft für meine Kinder und mein Enkelkind. Hier geht es um den Sinn der Wirtschaft und damit um den Sinn des Lebens letztendlich, welches wir auch der Wirtschaft zu widmen haben, ungerechtfertigter Weise viel zu viel zu widmen haben. Das BGE spielt hier nur ein Nebenrolle.
Klopapier entlarvt die Marktgläubigen als Lügner oder Dummköpfe – oder beides …
Klopapier ist in letzter Zeit in aller Munde, da es zu einem Artikel geworden ist, den man häufig nicht mehr in Geschäften kaufen kann, weil viele Menschen sich im Zuge der Corona-Krise damit unverhältnismäßig bevorratet haben. Dieser alltägliche Hygieneartikel wurde somit zum Symbol der Hamsterkäufe – und zeigt zudem auf, dass die angebliche Rationalität des „Marktes“, die Neoliberale und andere Marktgläubige immer so gern postulieren, ein reines Märchen ist – und schon immer war.

