Die Jugend in Großbritannien hat Europa gewählt, so lese ich in meiner Filterblase bei Facebook, aber auch in vielen Presseerzeugnissen. Hoffnung auf die Zukunft wird ebenso damit ausgedrückt wie Trost, dass es irgendwann einmal ein Zurück geben könnte.
Geschichten und ihre Erzähler
Menschen lieben Geschichten, haben sie immer geliebt. Und Menschen lieben deshalb auch den, der die unterhaltsamsten Geschichten erzählen kann, und nicht den Langweiler, auch wenn der vielleicht die bessere Geschichte zu erzählen weiß. Vor allem aber lieben sie die, die ihnen auch das Happy End gleich mit erzählen, und zwar von Anfang an der Geschichte.
Großes Kopfschütteln nach der Wahl
Ich vernehme ein großes Kopfschütteln der Intelligenz in Deutschland über das Wahlverhalten der Arbeiter in Großbritannien. Für mich war weder der Ausgang der Wahl in Großbritannien überraschend noch, dass so viele Arbeiter die Tories wählten und nicht die klassische Arbeiterpartei Labour.
Ein Hoch auf unseren Konsum!
Leute, wir müssen so weitermachen! Wir können doch nicht einfach den hemmungslosen Konsum beschränken. Und den Konzernen ihren schönen Profit nehmen – wie sollen dann die reichen Anleger bloß noch reicher werden? Jetzt haben wir doch schon den größten Niedriglohnsektor in Europa geschaffen, diese Errungenschaft, die die Politik der bräsigen Bevölkerung untergejubelt hat, können wir auf keinen Fall aufgeben. Und was ist ist mit den armen Menschen in Asien und Afrika , die für uns billige Sachen nähen, sinnlosen Schnickschnack zusammenkleben und -löten oder für unsere Handys im zarten Kindesalter schon Höhlen voll mit Kobalt erkunden dürfen? Wer beutet die dann aus?
„Meckerer“
Das Schöne an der repräsentativen Demokratie ist, dass man Bürger und Wähler bleiben darf, nicht verpflichtet ist, selbst Politik machen zu müssen, trotzdem kritisieren darf, eben weil man Macht delegieren kann, und zwar an die, die mehr wollen und vor der Wahl behaupten, auch mehr zu können, behaupten, die richtige Person oder Partei zu sein, und dafür dann nach Macht streben.
Ludwig Erhard, der Erfinder der sozialen Marktwirtschaft? Von wegen!
Ludwig Erhard genießt ja in weiten Teilen der Bevölkerung, de Politik und auch der Medien fast schon so etwas wie einen Heiligenstatus, da er als Erfinder der sozialen Marktwirtschaft gilt. Doch ist das eben so gar nicht der Fall, sondern vielmehr eine geschickt und recht dreist gestrickte Legende, mit der sich der im Grunde marktgläubige CDU-Wirtschaftsminister etwas zu eigen machte, was sich eigentlich gegen seine Politik richtete. Populismus par excellence, würde ich das nennen.
Interessantes aus KW 49/2019
An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!
Sonntagsfrage
Was gar keine Rolle zu spielen scheint, nicht auf dem SPD-Parteitag, nicht in den Medien und nicht bei den anderen Parteien, aber was wird werden, wenn der Abschwung weitergeht – und das wird er -, der weltweit zu beobachten ist, welcher insbesondere die deutsche Exportorientierung auf eine harte Probe jetzt schon stellt und noch mehr stellen wird.
SPD-Parteitag
Ich glaub, ich steh im Wald.
Wenn nicht so …
… wie denn dann? Wenn sich 97 % aller Klimaforscher (die Gruppe von Menschen, die sich wissenschaftlich mit dem Klima auseinandersetzen und davon nicht profitieren, wie Konzerne und Superreiche) über den menschgemachten Klimawandel einig sind, was bedarf es dann noch mehr, um Kritiker zu überzeugen? Bitte, welche Art Beweis benötigen diese Menschen? Einen verheerenden Sturm pro Tag vor der eigenen Haustür? Abends in einer Stadt ins Bett gehen und morgens in einer Wüste aufwachen?

